Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - FV_06_07
DOI: 10.1055/s-0034-1388587

Genetische Varianten in Genen des Stresshormon-Signalweges und depressive Symptome während und nach der Schwangerschaft

MO Schneider 1, A Engel 1, PA Fasching 1, L Häberle 1, EB Binder 2, F Voigt 3, J Grimm 4, F Faschingbauer 1, A Eichler 4, U Dammer 1, D Rebhan 1, M Amann 1, E Raabe 1, TW Goecke 3, C Quast 2, MW Beckmann 1, J Kornhuber 5, A Seifert 2, S Burghaus 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Germany
  • 2Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München, Germany
  • 3Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Aachen, Germany
  • 4Universitätsklinikum Erlangen, Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit, Erlangen, Germany
  • 5Universitätsklinikum Erlangen, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Erlangen, Germany

Fragestellung: Ziel dieser Studie war zu untersuchen, ob ausgewählte Single-Nukleotid-Polymorphismen (SNPs) in Genen des Stresshormon-Signalwegs (FKBP5, NR3C1 und CRHR1) mit depressiven Symptomen während und nach der Schwangerschaft assoziiert sind.

Methodik: Im Rahmen der Franconian Maternal Health Evaluation Studie (FRAMES) wurden gesunde schwangere Frauen eingeschlossen, um prospektiv die mütterliche und fetale Gesundheit zu evaluieren. Anhand der deutschen Version der 10-item Edingburgh Postnatal Depression Scale (EPDS) wurde zu 3 verschiedenen Zeitpunkten die mütterliche Stimmungslage bezüglich Depressivität erhoben. Visit 1 war zum Studieneintritt im letzten Trimester der Schwangerschaft, Visit 2 kurz nach der Geburt und Visit 3 6 – 8 Monate nach der Geburt. Von 361 schwangeren Frauen lagen vollständige Informationen zu allen Zeitpunkten, sowie die Keimbahn-DNA vor. Innerhalb der oben genannten Gene wurden insgesamt neun SNPs genotypisiert. Nach Rekonstruktion der Haplotypen für jedes Gen wurde mit einem multifaktoriellen, gemischten linearen Modell ein möglicher Zusammenhang mit den verschiedenen Depressions-Scores untersucht.

Ergebnis: Die EPDS-Werte waren innerhalb des zu erwartetenden Bereichs. Es zeigte sich keine signifikante Assoziation zwischen den untersuchten Haplotypen und den EPDS-Scores zu einem bestimmten Zeitpunkt oder zum Verlauf der Depressionswerte während und nach der Schwangerschaft.

Schlussfolgerung: In dieser Kohorte von unselektierten, gesunden Schwangeren konnte keine Assoziation zwischen den analysierten Haplotypen der Kandidaten-Gene FKBP5, NR3C1 und CRHR1 und den ermittelten Depressions-Scores des EPDS-Fragebogens nachgewiesen werden.