Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - FV_07_09
DOI: 10.1055/s-0034-1388598

Prädiktion der Schwangerschaftsdauer mit Faktoren zum Zeitpunkt des Fehlbildungsausschlusses unter Integration von Ultraschall-Texturmerkmalen der Plazenta

F Faschingbauer 1, L Häberle 1, U Dammer 1, M Schneider 1, M Dorsch 1, CM Bayer 1, E Raabe 1, J von Wilucki 1, T Wittenberg 2, F Wagner 2, S Kehl 1, MW Beckmann 1, PA Fasching 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Germany
  • 2Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Erlangen, Germany

Einleitung: Regelmäßige Ultraschalluntersuchungen haben zum Ziel, die Sicherheit zur Entdeckung fetaler und mütterlicher Krankheitszustände in der Schwangerschaft zu erhöhen. Für die Prädiktion von Schwangerschaftsdauer und Geburtsgewicht gibt es jedoch nur wenige Prädiktoren aus dem Schwangerschaftsverlauf. Ziel dieser Pilot-Untersuchung war die Untersuchung und Identifikation von geeigneten Ultraschall Texturmerkmalen (engl.:„Texture features“) der Plazenta die die Schwangerschaftsdauer vorhersagen könnten.

Methoden: In der prospektiven CGATE-Studie (Clinical Gravidity Association Trial) wurden bei 22 unselektierten Schwangeren zum Zeitpunkt des Fehlbildungsausschlusses gezielte B-Mode Aufnahmen der Plazenta durchgeführt und Histogramm-basierte Texturmerkmale (Merkmale Gruppe 1) und weitere extrahierte Texturmerkmale (Merkmale Gruppe 2) berechnet. Die Prädiktion der Schwangerschaftsdauer erfolgte durch klinische Parameter (BMI, SSW bei Ultraschall und geschätztem Gewicht bei Ultraschall) in einem linearen Regressionsmodell (Basismodell). Mit diesem Basismodell wurden Regressionsmodelle verglichen, die Merkmale der Gruppe 1 oder Gruppe2 zur Prädiktion hinzunahmen.

Ergebnisse: Ohne Texturmerkmale konnte die Schwangerschaftsdauer nur ungenau vorhergesagt werden. Durch die Hinzunahme der Texturmerkmale der Gruppe 1 verbesserte sich diese Prädiktion deutlich (F-test: p < 0,01). Texturmerkmale der Gruppe 2 hatten dabei keinen großen Einfluss (F-test: p = 0,14). Bei der Vorhersage des Geburtsgewichtes zeigten sich ähnliche Ergebnisse.

Schlussfolgerung: In dieser prospektiven Pilot-Studie konnte gezeigt werden, dass die Hinzunahme von geeigneten Texturmerkmalen zur Prädiktion der Schwangerschaftsdauer vielversprechend ist. Wegen der kleinen Fallzahl benötigen die Ergebnisse eine Validierung an deutlich größeren Kohorten.