Journal Club AINS 2014; 3(3): 120-121
DOI: 10.1055/s-0034-1394247
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Publication Date:
30 September 2014 (online)

Bauchfolie bei der OP verringert postoperative Wundinfektionen

Wissenschaftler um Prof. Jörg Kleeff von der Klinik für Chirurgie am Klinikum rechts der Isar konnten zeigen, dass postoperative Wundinfektionen mit einer simplen und kostengünstigen Maßnahme gesenkt werden können. Das Prinzip ist einfach: Während der Operation werden die Wundränder mit einer bakterienundurchlässigen Folie geschützt, sodass Keime gar nicht erst in die Wunde eindringen können [Abb. 1]. In der Gruppe von Patienten, die mit der Bauchfolie behandelt wurden, traten 35 % weniger Wundinfektionen auf als bei der Kontrollgruppe, die die standardmäßige Abdeckung mit Bauchtüchern erhielt. Insbesondere bei Eingriffen am Dick- und Mastdarm, wo eine besonders hohe Keimdichte vorliegt, zeigte die Bauchfolie ihre Wirkung. Prof. Kleeff: „Konservativ geschätzt ließen sich mit der Bauchfolie rund ein Drittel der postoperativen Wundinfektionen in der Abdominalchirurgie verhindern. Das sollte uns dazu veranlassen, die Bauchfolie flächendeckend in der Chirurgie zu etablieren.“

Der Chirurg weist darauf hin, dass die Idee der Wundrandabdeckung zwar nicht neu ist, aber bisher nicht ausreichend untersucht wurde: „Mit Hilfe des chirurgischen Studien-netzwerks CHIR-Net haben wir das Projekt gemeinsam mit 15 Partnerkliniken durchgeführt und konnten überall denselben Effekt sehen – das untermauert unsere Ergebnisse sehr solide.“ vla

Nach Angaben des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München

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Abb. 1 Eine Bauchfolie verringert laut einer neuen Studie postoperative Wundinfektionen.