Zusammenfassung
Frauen mit einem BMI über 40 kg/m2 haben im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen ein 60 % erhöhtes Risiko an Krebs
zu versterben. Dies wird aktuell vor allem auch für das Mammakarzinom und das Endometriumkarzinom
untersucht. Während beim Mammakarzinom das Augenmerk auf die Beratung bezüglich Ernährung
und körperlicher Aktivität gelenkt wird, ergibt sich beim Endometriumkarzinom über
den Zusammenhang mit Adipositas und Diabetes eine Therapiemöglichkeit mit Metformin.
Die Gabe von GnRH-Analoga bei rezeptornegativen Patientinnen zur Ovarprotektion und
der Einsatz des Aromatasehemmers Exemestan bei prämenopausalen rezeptorpositiven Patientinnen
mit Mammakarzinom galt bislang als nicht empfehlenswert. Jetzt liegen neue Studien
vor, die uns zu einem Umdenken veranlassen könnten.
Der zunehmende Einsatz von Bevacizumab beim Ovarialkarzinom in Europa – bei bisher
noch nicht stattgehabter Zulassung in den USA und damit dort auch fehlendem Einsatz
– hat weitere Untersuchungen zu dem Patientenkollektiv nach sich gezogen, das von
der Therapie mit Bevacizumab am meisten profitieren könnte. Hierzu wurden durch Analyse
der Transkriptionssignale verschiedene molekulare Subtypen gefunden, die unterschiedlich
von der Therapie mit Bevacizumab profitieren.
Summary
Obese patients carry a 60 % higher risk for cancer-related death, including in breast
and endometrial cancer. Therapy in breast cancer results in restriction of nutrition
and intensification of physical activity. In endometrial cancer positive results can
be achieved by metformin. There are new data on the benefit for Goserelin in receptor-negative
premenopausal patients with breast cancer resulting in preserving the function of
the ovaries as well as in longer overall survival. Analyses of transcription signaling
show different subtypes of ovarian cancer. The effect of bevacizumab is different
in these subgroups.
Key words
Antihormonal therapy - obesity - molecular classification