Z Gastroenterol 2015; 53(3): 252-252a
DOI: 10.1055/s-0034-1397619
Mitteilungen der DGVS
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Psychogastroenterologie – Interesse?

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Publication Date:
20 March 2015 (online)

Gastroenterologen stehen häufig vor dem Dilemma, dass trotz aller somatischen Untersuchungen keine Ursache für die Beschwerden des Patienten gefunden wird. Dies führt häufig dazu, dass am selben Patienten ähnliche diagnostische Maßnahmen von verschiedenen Untersuchern wiederholt werden. Dass das Beschwerdebild auch im Rahmen psychischer Störungen auftreten kann, wird oft erst spät berücksichtigt. Meist werden die Patienten dann an Psychotherapeuten verwiesen, weil Gastroenterologen mit seelischen Störungen und psychosomatischen Krankheitsbildern zu wenig vertraut sind.

Zusätzlich besteht nicht selten das Problem, dass viele Patienten gleichzeitig sowohl organisch als auch psychisch erkrankt sind, oder dass sie im Rahmen ihrer somatischen Grunderkrankung Anpassungsstörungen entwickeln. Studien zeigen, dass psychische Komorbiditäten (z. B. Angst, Depression, Zwang) den Verlauf von somatischen Erkrankung erheblich beeinflussen und somatische Erkrankungen zu seelischen Störungen führen können.

Auf Initiative von Herrn Dr. Peter Gunther Auer, selbst Gastroenterologe und Psychotherapeut, möchte die DGVS diesem Thema mehr Aufmerksamkeit widmen.

Im ersten Schritt bitten wir deshalb interessierte Kolleginnen und Kollegen, die selbst psychotherapeutisch tätig sind oder sich für psychosomatische Aspekte der Gastroenterologie interessieren, sich unter info@dgvs.de für einen Erfahrungsaustausch und die Weiterentwicklung des Themas in der DGVS zu melden.