Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2015; 20(04): 173-177
DOI: 10.1055/s-0034-1398870
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Einwilligungsverhalten von Befragten zur Verknüpfung primärer Befragungsdaten mit Sekundär- und Registerdaten – Ergebnisse der lidA-Basiserhebung

The Consent Behavior of Respondents for Linking Claims and Registry Data – Results of the lidA Baseline Survey
C. Stallmann
,
S. March
,
E. Swart
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 April 2015 (online)

Zusammenfassung

Im Rahmen der Kohortenstudie „lidA – leben in der Arbeit“ wird der Zusammenhang von Arbeit, Alter, Gesundheit und Erwerbsteilhabe untersucht. Die Basiserhebung fand 2011 statt. Den primären Befragungsdaten werden Sekundär- und Registerdaten aus zwei verschiedenen Quellen zugespielt. Dafür ist das schriftliche Einverständnis der Befragten notwendig. Basierend auf den Primärdaten der Basiserhebung wurde daher eine Analyse bezüglich der Einwilligungsbereitschaft durchgeführt. Es wurden zehn Faktoren, die mutmaßlich einen Einfluss auf das Einwilligungsverhalten haben, mittels einer multivariaten binär-logistischen Regression analysiert. Alter, Geschlecht, subjektiver Gesundheitszustand und auch die psychische Arbeitsfähigkeit der Befragten zeigen keinen signifikanten Zusammenhang mit der Einwilligungsbereitschaft. Signifikant assoziiert hingegen, jedoch mit moderaten Odds Ratios, sind die Faktoren Wohnregion, Migrationshintergrund, Qualifikation, Einkommen, physische Arbeitsfähigkeit und Multimorbidität der Teilnehmer. Diese Faktoren müssen daher bei der Analyse des verlinkten Datenkörpers berücksichtigt werden, um (leichten) Verzerrungen bei der Übertragung der Ergebnisse auf die Gesamtheit aller Studienteilnehmer zu begegnen. Es kann vermutet werden, dass unterschiedliche, nicht über die Primär- und Sekundär- bzw. Registerdaten abbildbare Faktoren einen größeren Einfluss auf das Einwilligungsverhalten haben. Dazu könnte u. a. die mehrstufige Einholung der Einwilligung gehören.

Abstract

The “lidA” cohort study investigates the relationship between work, age, health and work participation. The baseline survey was 2011. For linking the collected primary data with claims and registry data of two different sources informed consent of the participants is needed. Ten factors from the baseline survey which probably have an influence on the willingness to consent were analysed using multivariate binary regression. Age, sex, self-reported health and psychical ability to work are not significantly associated with the willingness to consent. Significant effects, with moderate odds ratios, were demonstrated for the participants’ residential area, status of migration, qualification, income, physical ability to work and multimorbidity. To counter a (slight) bias in interpreting the results for the entire study population, these factors should be considered in analysing the linked data. It is supposed that different factors which can not be found in the primary, claims or registry data have a much stronger impact on the willingness to consent. E. g. the multi-level consent request could be such one.