Pneumologie 2015; 69 - V401
DOI: 10.1055/s-0035-1544612

Virusnachweis in der BAL bei interstitiellen Lungenerkrankungen

T Wessendorf 1, F Bonella 1, E Börner 1, MC Cortadellas 1, J Timm 2, U Costabel 1
  • 1AG Interstitielle und Seltene Lungenkrankheiten, Ruhrlandklinik Essen
  • 2Institut für Virologie, Essen

Einleitung: Bei akuten Verschlechterungen interstitieller Lungenerkrankungen (ILD) ist differenzialdiagnostisch immer eine Virusinfektion zu erwägen. Allerdings gestaltet sich diese Diagnostik bei respiratorischer Insuffizienz teilweise schwierig. Wir berichten über unsere Erfahrungen in der Diagnostik durch bronchoalveoläre Lavage (BAL) bei diesen Patienten.

Methodik: Bei 50 Patienten (28 ♂, 22 ♀, Alter 63 ± 13,6 Jahre) mit ILD (13 IPF, 13 NSIP, 2 DIP, 2 RBILD, 4 COP, 6 ILD bei rheumatischer Erkrankung, 9 EAA) wurden virologische Untersuchungen in der BAL durchgeführt. Bei 28 Patienten bestand eine relativ akute Verschlechterung der respiratorischen Situation (12x akute Exazerbation bei IPF).

Ergebnisse: Bei 9 Patienten wurden positive Befunde erhoben: 1x Influenza A, 2x HHV6, 1x RSV, 1x Rhinovirus, 3x HSV1, 1x CMV sowie ein grenzwertiger CMV-Nachweis. Bei 8 von diesen Patienten bestand eine Immunsuppression. Eine therapeutische Konsequenz wurde in 5 Fällen gezogen.

In 8 Fällen kam es zum Exitus letalis, bei 3 dieser Fälle lag ein positiver Virusbefund vor. Nur bei einem IPF-Patienten mit akuter Exazerbation wurde ein positiver Virusbefund erhoben (HSV1).

Schlußfolgerung: Bei akuter Exazerbation einer IPF werden in der BAL selten positive Virusbefunde erhoben. Die Wertigkeit von Virusbefunden in der BAL bei Patienten mit ILD insgesamt ist weiter unklar.