Pneumologie 2015; 69 - V529
DOI: 10.1055/s-0035-1544622

Update Inhalations-Manager – ein computergestütztes Trainingstool für Inhalationspatienten

W Kamin 1, R Juenemann 2
  • 1Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Ev. Krankenhaus Hamm gGmbH
  • 2Teva Specialty Medicines, Medical Department, Berlin

Fehler bei der Inhalation von Arzneimitteln wurden mehrfach mit mangelhaftem Therapieerfolg korreliert (Giraud V et al: Eur Respir J 2002; 19: 246 – 251, Melani AS et al: Respir Med 2011; 105: 930 – 938). Allerdings sind leider längst nicht alle Inhalationsfehler durch Beobachtung gut zu erfassen – das eigentliche Inhalationsmanöver durch das Inhalationsgerät kann meist nur unzureichend beurteilt werden.

Bereits vor einigen Jahren wurde mit dem Inhalations-Manager (Kamin WAS et al: J Aerosol Med 2003; 16: 21 – 29) ein System basierend auf dem MasterScope® (JAEGER/Viasys, Hoechberg) vorgestellt, mit dem erstmals das Atemmanöver des Patienten durch verschiedene Original-Inhalationssysteme (damals: Autohaler®, Diskus®, Turbohaler®) in seinem zeitlichen Verlauf gemessen und über eine Datenbankverknüpfung die Wirkstoff-Freisetzung aus dem jeweiligen Inhalationssystem als Funktion des individuellen Atemmanövers dargestellt werden kann.

Inzwischen wurde der Inhalations-Manager erweitert und weitere Inhalationssysteme, wie Dosieraerosol, Easi-Breathe®, Novolizer® oder Spiromax®, wurden einbezogen. Eine Zertifizierung als Medizinprodukt ist erfolgt (MaterScope Inhalation Manager, ERT, Estenfeld/Würzburg).

Durch eine intensive, computergestützte Schulung der korrekten Inhalation kann im Alltag die Effektivität der Inhalationstherapie gesteigert werden. Der Mehraufwand einer solchen Schulung ist allein schon durch die Tatsache gerechtfertigt, dass eine nicht korrekte Inhalation zu einer geringeren (oder auch gar keinen) Deposition des Wirkstoffes im Bronchialsystem führt und dadurch die Wirksamkeit der Therapie einschränkt. In einer solchen Situation kommt es dann im Alltag zu einer Ausweitung der Therapie (Dosiserhöhung und zusätzliche Gabe weiterer Medikamente), was nicht nur zu einer unnötigen Belastung des Patienten sondern auch zu einer zunehmenden ökonomischen Belastung des Gesundheitssystems führt.