Pneumologie 2015; 69 - V200
DOI: 10.1055/s-0035-1544623

Atelektase nach endoskopischer Ventiltherapie

D Gompelmann 1, FJF Herth 1, N Ehlken 2, CP Heußel 3, R Eberhardt 1
  • 1Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
  • 2Zentrum für pulmonale Hypertonie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
  • 3Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie mit Nuklearmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg; Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC), Member of the German Center for Lung Research (DZL)

Hintergrund: Die endoskopische Ventilimplantation stellt eine effektive Therapieoption bei Patienten mit einem fortgeschrittenen Lungenemphysem dar. Das maximale Ziel der Ventiltherapie ist bei Vorliegen einer lobären Atelektase erreicht.

Methode: Retrospektive Analyse der Inzidenz der Atelektase nach Ventiltherapie sowie Evaluation der Lungenfunktionsparameter, Belastbarkeit und Dyspnoe-Score (MMRC) der Patienten, die von 01/08 bis 12/13 behandelt wurden.

Ergebnisse: Von 01/08 bis 12/13 wurden 368 Patienten mit Ventilen (231 x links, 134 x rechts, 3 x bilateral) therapiert. Insgesamt entwickelten 106 der 368 Patienten (28,8%) eine radiologisch nachgewiesene komplette lobäre Atelektase, wobei im Verlauf der 5 Jahre eine deutliche Zunahme der Inzidenz beobachtet werden konnte (2013: 43,9%). Die höchste Inzidenz einer Atelektase konnte nach Ventilimplantation in den linken Unterlappen (37,3%) und rechten Oberlappen (36,6%) gesehen werden. Zum Zeitpunkt der Atelektase zeigte sich in der Gesamtkohorte eine signifikante Verbesserung der Lungenfunktionsparameter (FEV1 +201 ml, VC +447 ml, RV -1,053 ml, TLC -628 ml, alle p < 0,001), der Belastbarkeit (6-MWT +54,1 m, p < 0,001) sowie des Dyspnoe-Score (mMRC 1 und 2 17,8% vs. 38,6%, p < 0,001).

Schlussfolgerung: Die lobäre Atelektase nach Ventiltherapie ist mit einer signifikanten Verbesserung der Lungenfunktion, Belastbarkeit und Dyspnoe-Score assoziiert.