Charakterisierung neuer COPD Phänotypen basierend auf der Messung kollateraler Kurzschlussverbindungen

Die endoskopische Lungenvolumenreduktion mit Ventilen ist ein neues Therapiekonzept für COPD-Patienten, die keine Kurzschlussverbindungen zwischen den Lungenlappen aufweisen. Diese müssen vor Ventilimplantation mithilfe der Chartis-Messtechnik (Pulmonx, USA) ausgeschlossen werden. Eine adäquate Charakterisierung der Chartis-Phänotypen steht noch aus und ist Gegenstand unserer Analyse.

304 Chartisuntersuchungen von 125 COPD-Patienten wurden retrospektiv analysiert. Nach visueller Phänotypisierung wurden die Chartis-Parameter „totales Expirationsvolumen“ (TEV), „Expirationsfluss“ (ExpF) und „Resistanceindex“ (Rndx) softwaregestützt mithilfe von Labview (National Intruments, Texas) nach 1, 2, 3, 4 und 5 Minuten Messdauer ausgewertet und Grenzwerte zur Unterscheidung der Phänotypen definiert.

Vier Chartis-Phänotypen können identifiziert werden: CV positiv (CV+, n= 108), CV negativ (CV-, n= 139), Low Flow (LF, n= 50) und Low Plateau (LP, n= 7). Sie unterscheiden hinsichtlich aller Chartis-Parameter und zu allen Messzeitpunkten signifikant (p < 0,0001 ANOVA). CV+ ist durch keinen oder nur einen leichten Abfall des ExpF von < 50% gekennzeichnet. Rndx war durchweg < 3cmH₂O und das TEV beträgt teilweise > 750ml. CV- zeigt immer einen Abfall des ExpF > 80% innerhalb einer Messdauer von 5 Minuten, der Rndx war stets höher als 3cmH₂O und das TEV blieb in allen Messungen < 750ml. LF zeigt einen abrupten Abfall es ExpF gegen 0% innerhalb von 30 Sekunden, eine Rndx > 100cmH₂O und ein TEV < 50ml. LP zeigt eine Abnahme des ExpF zwischen 50% und 80% und eine Rndx < 3cmH₂O.

Dies ist die erste Analyse, die vier Chartis-Phänotypen visuell phänotypisiert und adäquat mithilfe der Chartis-Parameter ExpF, Rndx und TEV charakterisiert. Diese Charakterisierung wird helfen, dass Patienten für eine Ventilimplantation besser selektiert werden können.