Pneumologie 2015; 69 - P106
DOI: 10.1055/s-0035-1544642

EBUS-TBNA Proben lassen sich ohne Verlust der diagnostischen Genauigkeit für zytologische und molekulare Analysen teilen

F Özkan 1, L Freitag 1, D Theegarten 2, W Hohenforst-Schmidt 3, AM Khan 4, K Darwiche 1
  • 1Abteilung für Interventionelle Pneumologie, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
  • 2Abteilung für Pathologie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
  • 3II. Medizinische Klinik, Klinikum Coburg, Universität Würzburg
  • 4Abteilung für Thoraxchirurgie, Toronto General Hospital, Universität Toronto

Hintergrund: Die endobronchiale ultraschall-gestützte transbronchiale Nadelaspiration (EBUS-TBNA) ist eine gängige Methode zum mediastinalen Lymphknotenstaging bei Patienten mit Lungenkarzinom. In den letzten Jahren nehmen molekulare Analysen wie z.B. EGFR-Rezeptor-Mutationsanalysen an EBUS-TBNA Proben zu. In der regulären pathologischen Probenaufarbeitung erfolgen zytologische, histopathologische und immunhistochemische Untersuchungen nacheinander, gegebenenfalls wird eine molekulare Analyse nachgestellt. Bis zum Erhalt des molekularen Analyseergebnisses vergeht daher viel Zeit, zudem werden RNA- und DNA-Qualität und -Quantität durch die Formalinfixierung verringert.

Ziel der Studie: Ziel dieser Studie war herauszufinden, ob EBUS-TBNA Proben ohne Verlust der diagnostischen Genauigkeit, um parallel zur histopathologischen Befundung für molekulare Analysen an DNA und RNA genutzt zu werden, geteilt werden können.

Materialien und Methoden: Wir haben 249 EBUS-TBNA Proben von 88 Patienten (66 männlich, 22 weiblich) auf Objektträgern mit 1 ml NaCl 0,9% gesammelt und händisch in zwei Hälften geteilt. Eine Hälfte wurde zur pathologischen Untersuchung genutzt, die andere, bevor sie in experimentellem Ansatz zur molekularen Diagnostik verwendet wurde, bei -80°C gelagert.

Ergebnisse: Sensitivität (96,6%), Spezifität (100%) und Genauigkeit (97,6%) der pathologischen Diagnostik wurden nicht durch die Probenteilung beeinflusst. An der zweiten Probenhälfte, die zum Erhalt der DNA- und RNA-Qualität und Quantität bei -80°C gelagert wurde, ließen sich molekulare Analysen erfolgreich durchführen. Die separate Aufbereitung des Probenmaterials ermöglicht, molekulare und pathologische Diagnostik parallel durchzuführen.

Zusammenfassung: Es ist möglich EBUS-TBNA Proben ohne diagnostische Sicherheit einzubüßen zur zytologischen Befundung und zur molekularen Analyse zu teilen. Durch separate Aufarbeitung beider Probenteile wird Zeit gespart und RNA- und DNA-Qualität und -Quantität werden erhalten.