Pneumologie 2015; 69 - P210
DOI: 10.1055/s-0035-1544643

Diagnostischer Zugewinn der primären EBUS-TBNA in der Abklärung von pulmonalen Rundherden

C Grah 1, C Thieme 2, A Kurzeja 3, A Akyilidz 3, A McCutcheon 3, R Seiberth 2, B Matthes 2, S Griff 4
  • 1Institut für Tabakentwöhnung und Raucherberatung, Forschungsinstitut Havelhöhe
  • 2Forschungsinstitut Havelhöhe
  • 3Pneumologischer Schwerpunkt Havelhöhe
  • 4Institut für Gewebediagnostik, HELIOS Klinikum Emil von Behring Berlin

Einführung: Die Diagnostik von Rundherden der Lunge ist mit der bronchoskopisch gewonnenen transbronchialen Biopsie (TBB) etabliert. Bei nichtdiagnostischer Bronchoskopie wird die Tumorsicherung über andere transthorakale Punktionsverfahren, oder über eine diagnostische Thorakotomie erreicht. Der diagnostische Stellenwert der EBUS-TBNA hierfür ist umstritten.

Fragstellung: Es sollte geklärt werden, ob durch die EBUS-TBNA in gleicher Sitzung mit der primären Bronchoskopie, ein diagnostischer Zugewinn vorliegt.

Methode: Es wurden die Untersuchungen zur Tumorsicherung von 50 Patienten analysiert, bei denen neben dem bronchoskopischen Sicherungsversuch in der gleichen Sitzung eine EBUS-TBNA durchgeführt worden war. Im Falle einer negativer Endoskopie wurden weitere diagnostische Verfahren angewandt. Alle Ergebnisse wurden operativ überprüft.

Ergebnisse: Bei 52% der Patienten ist die Diagnose NSCLC über die bronchoskopische TBB gestellt worden. Bei 10% ist die Diagnose allein über den EBUS-TBNA gestellt worden. In Bezug auf die bronchoskopisch primär diagnostizierten Patienten lag der Anteil der alleinigen Sicherung durch die EBUS-TBNA damit bei 19%. Über transthorakale Punktionsverfahren erfolgte in 14%, und über diagnostische Thorakotomie in 22% der Patienten, die Sicherung.

Diskussion: Die frühzeitige Abklärung des Mediastinum mit EBUS-TBNA ermöglichte durch die alleinige EBUS-TBNA in 19%, insgesamt durch die EBUS-TBNA in 24%, und in Verhältnis zur bronchoskopischen Diagnose in 46%, die Tumorsicherung. Bei 38% musste durch eine weitere Untersuchung (Re-Biopsie, transthorakale Punktion, VATS, Thorakotomie) die Diagnose NSCLC gestellt werden.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass in der Diagnostik des Lungenkarzinom die frühzeitige EBUS-TBNA, auch abgesehen vom noduären Staging des Medastinum, einen diagnostischen und für den Patienten zeitlichen, Zugewinn darstellt.