Diagnosesicherheit der transbronchialen Kryobiopsie im Vergleich zur chirurgischen Lungenbiopsie

Einleitung: Die transbronchiale Kryobiopsie (TCB) stellt ein endoskopisches Verfahren zur Histologiegewinnung bei interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD) dar. Zurückliegend konnten wir zeigen, dass dieses Verfahren in ca. 70% der Fälle zu einer definitiven klinischen Diagnose führt (DGP 2014, P495). Unklar ist, in wie vielen Fällen bei einer nicht eindeutigen TCB-Histologie die chirurgische Lungenbiospie (SLB) zur Änderung des histologischen Befundes führt bzw. wie oft die TCB-Histologie durch die SLB bestätigt wird.

Methoden: Es wurden 12 Fälle von ILD-Patienten analysiert, bei denen nach einer TCB mit nicht eindeutiger Histologie als nächster diagnostischer Schritt eine SLB durchgeführt wurde (step-up-Verfahren). Den jeweiligen Eingriffen ging eine interdisziplinäre Evaluation (Pneumologe, Radiologe, ggf. Pathologe) zur Indikationsprüfung voraus. Eine solche fand auch später zur abschließen Diagnosefindung statt. Es handelt es sich um 8 retrospektiv sowie 4 prospektiv im Rahmen einer monozentrischen Beobachtungsstudie erhobene Fälle.

Ergebnisse: Die TCB ergab in 1 Fall ein definitives, in 4 Fällen ein wahrscheinliches und in 7 Fällen ein mögliches histologisches Befundmuster. Nach SLB zeigte sich in 7 Fällen ein definitives, in 3 ein wahrscheinliches und in 2 ein mögliches histologisches Befundmuster. In 11/12 Fällen wurde die TCB-Histologie durch das histologische Ergebnis der SLB bestätigt. Nur einmal kam es nach einer SLB zu einer Änderung des histologischen Befundes.

Die interdisziplinäre Fallevaluation nach SLB führte in 10/12 Fällen zu einer definitiven und in 2/12 Fällen zu einer wahrscheinlichen klinischen Diagnose.

Schlussfolgerung: Eindeutige TCB-Befunde sind verlässlich. Bei unklaren Befunden wird der geäußerte Verdacht durch eine spätere SLB in den überwiegenden Fällen bestätigt. Nur selten führt diese zu einer Befundänderung.