Pneumologie 2015; 69 - P380
DOI: 10.1055/s-0035-1544647

Kasuistik: Seltene Ursache eines Beatmungsnotfalls nach kardiopulmonaler Reanimation

J Kreuz 1, C Pizarro 2, G Nickenig 2, JO Schwab 2, D Skowasch 2
  • 1Deparment of Medicine, Cardiology, University of Bonn
  • 2Med Klinik II, Universitätsklinikum Bonn

Bei einer 55-jährigen Patientin kam es ca. 60 min nach erfolgreicher kardiopulmonaler Reanimation bei Kammerflimmern im Rahmen eines akuten Myokardinfarktes zu einem akuten Beatmungsnotfall. Auch unter ausgiebiger Intensivierung der kontrollierten BIPAP Beatmung ließ sich eine ausreichende Oxygenierung kaum gewährleisten. Ein post-reanimationem durchgeführtes Röntgenbild (Bild 1) präsentierte eine neu aufgetretene Oberlappenatelektase mit begleitendem Zwerchfellhochstand rechts. Darauf wurde die Entscheidung zur Notfallbronchoskopie getroffen. Aufgrund der zunehmend instabilen Beatmungssituation der Patientin der fand diese Untersuchung auf der Intensivstation in flexibler Technik über den Endotrachealtubus statt. Hierbei präsentierte sich Fremdmaterial welches den rechten OL und ML verlegte. Dieses konnte vollständig geborgen werden. Es handelte sich um einen, vermutlich unter Reanimation aspirierten, Kaugummi. Nach der Entfernung des Kaugummis war die Oberlappenatelektase nicht mehr präsent und die Beatmungsproblematik war im Verlauf deutlich regredient (Bild 2). Die Patientin konnte nach 72h extubiert werden und erholte sich auch neurologisch vollständig.

Zusammenfassend handelte es sich hier um eine seltene und erfreulicherweise komplett reversible Ursache für ein respiratorisches Versagen nach Reanimation.

Abb. 1: Vor Bronchoskopie

Abb. 2: Nach Bronchoskopie