Pneumologie 2015; 69 - P514
DOI: 10.1055/s-0035-1544649

Das primäre Lymphom der Pleura

J Brune 1, U Klein 1, F Stanzel 1
  • 1Lungenklinik Hemer

Wir berichten über den Fall einer 80-jährigen Patientin, die wegen zunehmender Dyspnoe in Ruhe und bei Belastung vorgestellt wurde. Anamnestisch ist ein permanentes Vorhofflimmern und eine Linksherzinsuffizienz NYHA Stadium II bekannt.

In der Röntgen-Thorax-Untersuchung ergibt sich eine komplette Verschattung des rechten Unter- und mittelfeldes, sonographisch zeigt sich ein echoarmer Pleuraerguss rechts. In der Entlastungs-Punktion konnten 1,5 l Erguss abpunktiert werden. Laborchemisch handelt es sich um ein Exsudat, immunzytochemisch konnte ein diffuses großzelliges NHL-B-Zell-Lymphom nachgewiesen werden.

Das Tumorstaging ergab keinen weiteren Nachweis von Lymphknotenvergrößerungen.

In der Thorakoskopie wurden Biopsien der Pleura entnommen, anschließend wurde eine Talkumpleurodese durchgeführt.

Die histologischen und immunhistologischen Ergebnisse ergaben ein Marginalzonenlymphom der Pleura mit Übergang in ein diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom.

Primäre Lymphome der Pleura sind äusserst selten. In der Literatur werden Pleuralymphome bei HIV-positiven Patienten oder nach Behandlung eines chronischen Pleuraempyems beschrieben. Dokumentierte Fälle bei unauffälliger Immunkompentenz treten überwiegend bei älteren Menschen auf.