Pneumologie 2015; 69 - P526
DOI: 10.1055/s-0035-1544653

Überlebensdaten der EGFR mutierten NSCLC Patienten im Stadium IV aus der epidemiologischen REASON-Studie

W Schuette 1, W Eberhardt 2, M Dietel 3, P Schirmacher 4, U Zirrgiebel 5, M Thomas 6
  • 1Klinik für Innere Medizin II, Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau
  • 2Universitätsklinikum Essen
  • 3Institut für Pathologie an der Charitè Berlin, Humboldt-Universität
  • 4Pathologisches Institut der Universität Heidelberg
  • 5iOMEDICO AG Freiburg
  • 6Internistische Onkologie der Thoraxtumoren, Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC-H), Thoraxklinik im Universitätsklinikum Heidelberg

Einleitung: Somatische EGFR Mutationen (M) begründen die Sensitivität von Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC gegenüber EGFR TKI. Die meisten Daten hierzu stammen aus asiatischen Populationen, daher wurde eine kaukasische Population untersucht.

Methoden: REASON ist eine nichtinterventionelle Studie (NCT00997230), in die Patienten mit geplanter EGFR M Testung aus 149 Studienzentren aufgenommen wurden. Primäre Endpunkte waren epidemiologische Daten zum EGFR M Status. Sekundäre Studienziele waren die Erfassung der Behandlungsergebnisse (PFS, OS), des Behandlungsablaufs und der pharmakoökonomischen Daten für Patienten mit EGFR M+.

Ergebnisse: 4243 Patienten wurden aufgenommen, davon waren 4200 auswertbar. EGFR M wurden bei 432 Patienten (M+ 10,3%) festgestellt; 3593 Patienten (85,5%) waren EGFR M-. Bei 175 Patienten konnte der Mutationsstatus nicht erhoben werden. In einer multivariaten Analyse war das M+ Auftreten höher bei Frauen als bei Männern (odds ratio: 1,85; standard error: 0,11), bei Nichtrauchern als bei Rauchern (3,64; 0,11) und bei Patienten mit Adenokarzinom als bei anderer Histologie (2,94; 0,16). In der Erstlinienbehandlung der EGFR M+ Patienten wurden bei 53% TKIs eingesetzt. Das mediane PFS der EGFR+ Patienten mit einem TKI in der Erstlinientherapie betrug 10,13 vs 6,97 Monate (p < 0,02) bei den nicht mit TKI behandelten M+ Patienten; das mediane OS betrug hier 17,93 vs 15,59 Monate (p = 0,28). Bei Patienten mit EGFR M+, die unabhängig von der Therapielinie jemals einen TKI erhielten, betrug das mediane OS 18,39 vs 13,59 Monate bei Patienten, die trotz EGFR M+ Status nie mit einem TKI behandelt wurden (p < 0,01).

Schlussfolgerungen: REASON umfasst den derzeit größten Datensatz zum Auftreten von EGFR M in kaukasischen Patienten mit neu diagnostiziertem NSCLC im Stadium IV. Die Mutationsrate betrug 10,3%. Der Einsatz von TKI bei EGFR M+ Patienten verbesserte das PFS und das OS gegenüber den nicht mit TKI therapierten Patienten.