Pneumologie 2015; 69 - P317
DOI: 10.1055/s-0035-1544663

Sequentielle Chemo – IM Radiotherapie zur Behandlung des malignen Pleuramesotheliom

S Kurz 1, A Tessmer 1, R Krempien 2, H Lüders 1, TT Bauer 3, C Grohé 1, J Kollmeier 3
  • 1Klinik für Pneumologie, Evangelische Lungenklinik Berlin
  • 2Helios Berlin Buch
  • 3Institut für Radiologie, Lungenklinik Heckeshorn, HELIOS Klinikum Emil von Behring

Die Prognose des malignen Pleuramesothelioms (MPM) ist im fortgeschrittenen Stadium weiterhin sehr schlecht. Therapieansätze die Chemotherapie mit radioonkologischen Konzepten, parallel wie sequentiell, zu kombinieren wurden bisher aufgrund der hohen Nebenwirkungsrate und schlechten Überlebensergebnissen nicht weiter verfolgt. Die PET CT basierte helikale intensitätsmodulierte Strahlentherapie (Tomotherapie) ermöglicht die Bestrahlung grossflächiger Volumina mit geringen Nebenwirkungen. In einer retrospektiven Datenanalyse erfassten wir die Überlebensdaten der MPM Patienten. Die GTDS basierte Datenanalyse erfolgte über das Tumorzentrum Buch und umfasste Patienten, die an den Standorten ELK und Heckeshorn E.v. Behring mit dem identischen Protokoll und standardisierten Ausschlusskriterien der Radiotherapie behandelt wurden. 195 MPM Patienten wurden insgesamt behandelt (keine Intervention – Chemotherapie und Chemo-Radiotherapie). Die Histologieverteilung war wie folgt: epitheloid: 108, biphasisch: 13, fibrös: 21, NOS: 53. Zur Verbesserung der schlechten Prognose kombinierten wir ab 2007 sequentiell den Chemotherapiestandard Platin-Pemetrexed (nur Chemo n= 18) mit einer IM Tomotherapie in einem Teil der Population (n= 38) bzw keine Chemo- oder Radiotherapie (n= 33). Die Chemotherapie erfolgte, nach Bestrahlung der VATS Arbeitskanäle über vier Zyklen. Sequentiell wurde eine PET CT basierte IMRT durchgeführt. Die Chemo-Radiotherapie wurde mit einer geringen Nebenwirkungsrate gut toleriert. Das Gesamtüberleben der Chemo-Radiotherapiegruppe war im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Intervention signifikant verbessert. Die 2 Jahres Überlebensrate der Chemo-Radiotherapie (61,2 ± 8,2) der Chemotherapie (43,8 ± 13,3) überlegen. Diese retrospektive Analyse zeigt, dass die sequentielle Chemo-Radiotherapie ein gut toleriertes Therapiekonzept ist. Die Ergebnisse belegen, dass in einem Teil der Patienten mit MPM ein kombinierter Therapieansatz zu einer Verbesserung der Prognose führen kann. Eine weitergehende prospektive Datenerfassung ist wünschenswert.