Pneumologie 2015; 69 - P406
DOI: 10.1055/s-0035-1544677

Subjektive Bewertung einzelner Komponenten der pneumologischen Rehabilitation durch COPD-Patienten bei Entlassung und nach einem Jahr

D Jelusic 1, M Wittmann 1, M Schuler 2, K Schultz 1
  • 1Klinik Bad Reichenhall der DRV Bayern Süd
  • 2Abteilung für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaften, Universität Würzburg

Hintergrund: Pneumologische Rehabilitation ist ein essenzieller und evidenzbasierter Bestandteil des Langzeitmanagements der COPD (GOLD). In allen Leitlinien zur COPD-Rehabilitation wird hierfür ein multimodales und interdisziplinäres Programm gefordert. Bisher gibt es aber aus Deutschland kaum empirische Daten, inwieweit sich diese Sichtweise mit der Einschätzung der Rehabilitanden deckt.

Methode: 494 COPD-Pat. wurden am Ende der stat. Rehabilitation (T1) anhand eines standardisierten Fragebogens gebeten 21 Komponenten der Rehabilitation „nach Wichtigkeit“ zu bewerten (0 = für mich ganz unwichtig; 10 = für mich ganz entscheidend wichtig). Um festzustellen, ob sich die Sichtweise nach einem Jahr (T2) ändert, wurden die Pat. dann erneut gebeten, den gleichen Fragebogen zu beantworten.

Ergebnisse: s. Abb. 1.

Abb. 1: „Wichtigkeit“ einzelner Reha-Komponenten aus Sicht der Patienten bei Entlassung und nach einem Jahr (MW). IMT = Inspirationsmuskeltraining; Inhalation = Soleinhalation; AT = Atemtherapie; Ärzte =ärztliche Betreuung; Überprüfung = fachärztliche Überprüfung der Medikation; Psycho = psychologische Therapieverfahren; Sozial = Sozialberatung; Zeit = Zeit für mich selber.

Die aufgeführten Komponenten der Rehabilitation werden am Ende der Reha ähnlich wichtig erachtet, Ernährung und Psychologie (letztere nicht von allen benötigt) etwas geringer. Nach einem Jahr fällt die Abnahme der Wertigkeit der Tabakentwöhnung auf, während die Aspekte des Kurorts höher bewertet werden.

Diskussion: Die Elemente der Rehabilitation werden durchgängig wichtig bewertet mit einer geringen Abnahme nach 1 Jahr. Hier verliert, möglicherweise aufgrund von Rückfällen, die Raucherentwöhnung an Wichtigkeit. Interessant ist die Zunahme der Aspekte des Kurorts, was für die stationäre Rehabilitation in entsprechenden Orten sprechen könnte.

Fazit: Auch bei der subjektiven Bewertung der Wichtigkeit der verschiedenen Reha-Komponenten bestätigt sich das multimodale und interdisziplinäre Konzept der Rehabilitation.