Hintergrund: Der Erfolg einer endoskopischen Lungenvolumenreduktion ist nicht immer klar zu definieren.
Immer wieder berichten Patienten von einer subjektiven Verbesserung ihrer Symptome
bei jedoch gleichbleibenden Lungenfunktionsparametern.
Die erhöhte Atemarbeit bei Patienten mit einer höhergradigen COPD bewirkt einen vermehrten
Kalorienverbrauch. Durch eine endoskopische Lungenvolumenreduktion kann die Atemarbeit
teilweise ökonomisiert werden.
Methode: Wir evaluierten retrospektiv alle Patienten, die 2012 in unserer Klinik mittels einer
endoskopischen Lungenvolumenreduktion (Ventile und Coils) behandelt wurden (n= 40).
Hierbei wurde der Body Mass Index (BMI) vor der Lungenvolumenreduktion sowie im Zeitintervall
von 2 – 6 Monaten nach einseitiger bzw. im Falle einer beidseitigen Lungenvolumenreduktion
im Intervall nach Behandlung der zweiten Seite dokumentiert.
Hierbei zeigt sich, dass, ungeachtet der Lungenfunktion oder der Leistungstests (6-min-Gehstrecke,
Aktigrafiemessung), in der überwiegenden Anzahl der Fälle ein Anstieg des BMI zu verzeichnen
ist.
Im untersuchten Kollektiv betrug der BMI vor Intervention im Median 21,5 kg/m2 (16 – 36,8 ± 4,8%). Nach erfolgter eLVR betrug der BMI im Median 22,7 kg/m2 (16,2 – 37,4 ± 5,2%), was einer Steigerung von 1,2 kg/m2 entspricht. In einzelnen Fällen betrug die Steigerung bis zu 6,9 kg/m2 einhergehend mit einer subjektiv deutlichen Verbesserung der Lebensqualität. Daten
von 2013 und 2014 werden zusätzlich ausgewertet.
Diskussion: Patienten mit schwerem Emphysem leiden häufig an pulmonaler Kachexie infolge erheblich
erhöhter Atemarbeit. Die eLVR kann die Atemarbeit ökonomisieren und so den übermäßigen
Kalorienverbrauch verringern. Einen Hinweis auf den gesunkenen Kalorienverbrauch gibt
der Anstieg des BMI nach erfolgter Behandlung. Neben der Betrachtung der Lungenfunktionsparameter
könnte somit durch den steigenden BMI die Verringerung der Atemarbeit abgeschätzt
werden.