Pneumologie 2015; 69 - P481
DOI: 10.1055/s-0035-1544701

Endoskopische Lungenvolumenreduktion mit autologem Blut: ein Fallbericht

M Böckeler 1, W Spengler 1, M Häntschel 1, M Horger 2, J Hetzel 1
  • 1Medizinische Klinik II, Universitätsklinik Tübingen
  • 2Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinik Tübingen

Die endoskopische Lungenvolumenreduktion zur Therapie des Lungenemphysems gewinnt zunehmend an Bedeutung. Aktuelle Verfahren, wie die Implantation von Ventilen oder Coils haben technikbedingte Restriktionen (z.B. Notwendigkeit anatomischer Voraussetzungen wie ein durchgehender Lappenspalt oder ausreichend vorhandenes Lungengewebe).

Dies ist der erste Fallbericht einer endoskopischen Lungenvolumenreduktion mit autologem Blut bei einem nicht-bullösem Lungenemphysem bei COPD.

Bei einer 74-jährigen Frau mit heterogenem Lungenemphysem traten im Rahmen einer Lungenvolumenreduktion mit Ventilen ein Pneumothorax und eine über Tage anhaltende Lungenblutung auf. Diese führte zu einer Blutansammlung und nachfolgenden Konsolidierung im rechten Lungenunterlappen. Aufgrund der persistierenden Blutung wurden die Ventile nach 6 Tagen entfernt. In der Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten zeigten sich eine Besserung der Symptomatik und der Lungenfunktion (Ausgangswerte: 6-min-Gehtest 180 m, FEV1 0,65 l, RV 4,81 l, CAT 20 Punkte, 3-Monate nach Lungenvolumenreduktion: 6-min-Gehtetst 270 m, FEV1 1,12 l, RV 3,76 l, CAT 8 Punkte).

Die Instillation von autologem Blut in stark emphysematös veränderte Lungenareale kann zu einer klinisch und funktionell relevanten Reduktion der Lungenüberblähung bei schwerer COPD führen.