Pneumologie 2015; 69 - P250
DOI: 10.1055/s-0035-1544710

Extrakorporale Membranoxygenierung als Überbrückung zur pulmonalen Endarterektomie bei einer Patientin mit Chronisch Thromboembolischer Pulmonaler Hypertonie

F Seiler 1, P Böhmer 1, F Kaestner 1, R Kaiser 1, F Trudzinski 1, O Linn 1, M Alqudrah 1, F Fähndrich 1, K Hennemann 2, F Langer 2, HJ Seyfarth 3, R Bals 1, H Wilkens 1, PM Lepper 1, HJ Schäfers 2
  • 1Klinik für Innere Medizin V, Universitätskliniken des Saarlandes,
  • 2Klinik für Thorax- und Herz-Gefäß-Chirurgie, Universitätskliniken des Saarlandes
  • 3Klinik für Pneumologie, Universitätsklinikum Leipzig

Hintergrund: Chronisch thromboembolische pulmonaler Hypertonie (CTEPH) ist eine seltene Erkrankung, bei der die pulmonale Endarterektomie (PEA) die einzige kurative Option darstellt.

Fall: Wir präsentieren den Fall einer 65-jährigen Patientin mit schwerer CETPH die in Folge einer Pneumonie dekompensierte. Die Patientin wurde bei respiratorischem Versagen extern intubiert und später luftgebunden an unser ECMO- bzw. CETPH-Zentrum transportiert. Bei Ankunft bestand die Indikation zur Anlage einer ECMO bei pulmonalem und kardialem Versagen. Die Patientin wurde aufgrund Pneumonie und schwerer pulmonaler Hypertonie (PH) mit suprasystemischen Pulmonalisdrucken unverzüglich veno-veno-arteriell (vVA) kanüliert und mit einem Swan-Ganz-Katheter (PAC) versorgt. Vasopressoren und Inotropika wurden gesteuert angepasst. Nach suffizienter Therapie der Pneumonie wurde die ECMO für optimalen kardialen Support auf vvA rekonfiguriert (maximale Drainage des rechten Ventrikels) und die Sedation über lange Zeit mit Isofluran inhalativ unter Neuromonitoring (BIS) durchgeführt. Die hepatische Funktion verbesserte sich unter den Maßnahmen, auch gemessen an der Indocyaningrün-Clearance (ICG). Zusätzlich erhielt die Patientin eine ausgebaute medikamentöse Therapie der PH. Zur Vermeidung von intra-operativen Blutungskomplikationen wurde die ECMO nach 30 Tagen kurz vor PEA geweant und die Patientin unter Inotropika/Vasopressoren-support operiert. Post-operativ zeigten sich normale Pulmonalisdrucke (PAC). Die Patientin wurde früh extubiert und zeigte einen günstigen Verlauf.

Zusammenfassung: Auch CTEPH-Patienten mit fulminantem Rechtsherzversagen sollten zur PEA einem CTEPH-Zentrum vorgestellt werden. Eine Überbrückung bis zur Operation mittels entsprechend konfigurierter ECMO ist sinnvoll durchführbar.