Pneumologie 2015; 69 - P470
DOI: 10.1055/s-0035-1544721

Der Lung Clearance Index ist bei Patienten mit COPD erhöht

S Fähndrich 1, M Seibert 1, C Buess 2, PM Lepper 1, H Wilkens 1, S Wagenpfeil 3, R Bals 1
  • 1Klinik für Innere Medizin V, Universitätskliniken des Saarlandes
  • 2ndd Medical Technologies Zürich
  • 3Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Medizinische Informatik (IMBEI)

Hintergrund: Der Schweregrad der COPD (chronic obstructive pulmonary disease) und die Verlaufsbeurteilung wurde bisher weitgehend durch das Ausmaß der Obstruktion, gemessen als Einsekundenkapazität (FEV1), bestimmt. Der lung clearance index (LCI) ist eine Meßgröße, die von einem multiple breath wash out (MBW) Manöver eines inerten Testgases (in unserer Studie N2-haltige Raumluft) bestimmt wird und die Vertilationsinhomogenität beschreibt. Das Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob eine LCI Messung bei Patienten mit COPD möglich ist und ob der LCI hier erhöht ist.

Methode: Bei 24 Patienten mit COPD (FEV1 % 41,02 ± 14,64) und 38 lungengesunden Kontrollpersonen wurde der LCI mittels MBW-Technik (EasyOne Pro LabTM, Firma ndd, Switzerland) bestimmt. Parallel wurden eine Spirometrie und eine Bodyplethysmographie durchgeführt und weitere klinische Daten erhoben.

Ergebnisse: Der durchschnittliche LCI war bei Patienten mit COPD signifikant höher als bei den Kontrollpersonen (12,51 ± 3,42 vs. 7,58 ± 1,57, p < 0,01). Der LCI korrelierte mit der FEV1 (% des Solls) (r=-0,712, p < 0,01) und dem Gesamtatemwegswiderstand Rt o t (% des Solls) (r= 0,647, p < 0,01) bei der Gesamtstudienpopulation.

Schlussfolgerung: Die Bestimmung des LCI ist bei Patienten mit COPD möglich und ermöglicht die Erfassung der Ventilationsinhomogenitäten. Der LCI könnte ein vielversprechender Parameter für die Beurteilung der Erkrankungsschwere bei COPD-Patienten sein.