Pneumologie 2015; 69 - P472
DOI: 10.1055/s-0035-1544722

Frauen mit Alpha-1-Antitrypsin-Mangel weisen eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Rauchen bei der Entwicklung einer COPD auf

R Bals 1, S Fähndrich 1, PM Lepper 1, C Lützow 1
  • 1Klinik für Innere Medizin V, Universitätskliniken des Saarlandes

Der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AATM) ist ein genetischer Risikofaktor für die Entwicklung einer Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Das Deutsche Register für Personen mit AATM umfasst Daten von mehr als 1200 Personen mit schwerem AATM. Das Ziel dieser Analyse war es, Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu analysieren.

Die Daten von erwachsenen Patienten wurden nach Geschlecht getrennt und hinsichtlich anthropometrischer, klinischer und lungenfunktsanalytischer Parameter analysiert (t-Test).

Es wurden Daten von 963 Personen analysiert, davon 543 Männer und 419 Frauen. Es zeigte sich hierbei, dass beide Gruppen sich nicht im Alter unterschieden (P= 0,35), jedoch wiesen Frauen ein signifikant geringeres Körpergewicht (P < 0,0001) und Größe auf (P < 0,0001). Das Ausmaß der Obstruktion gemessen als FEV1% pred. vor und nach Broncholyse unterschied sich nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen (P= 0,18 bzw. P= 0,55). Frauen haben signifikant weniger geraucht als Männer (11,15 ± 0,7220, n= 422 vs. 14,95 ± 0,7467, n= 536; P= 0,0003).

Zusammenfassend zeigt sich, dass bei Personen mit COPD basierend auf einem AATM viele klinische und funktionelle Messwerte keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen aufweisen. Allerdings zeigen Frauen mit weniger Rauchexposition einen ähnlich schweren Lungenschaden wie Männer mit mehr Rauchexposition auf. Dies kann auf eine gesteigerte Empfindlichkeit von Frauen gegenüber Rauch hindeuten.