Pneumologie 2015; 69 - P486
DOI: 10.1055/s-0035-1544723

Charakterisierung von Patienten mit der Einweisungsdiagnose COPD Exazerbation im Großraum Stuttgart

SM Storz 1, A Neumann 1, A Spieß 1, R Müller 1, P Meier 1, A Baghshetsyan 1, P N'Guessan 1, M Hetzel 1
  • 1Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Beatmungsmedizin und Allgemeine Innere Medizin, Krankenhaus vom Roten Kreuz Stuttgart

Hintergrund: Die COPD ist eine globale Volkskrankheit, die durch steigende Inzidenz und Mortalität, sowie stetig steigende Behandlungskosten immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Ziel der Studie ist es Patienten mit der Einweisungsdiagnose exazerbierte COPD genauer zu charakterisieren.

Patienten und Methoden: Vom Januar 2014 bis zum April 2014 stellten sich 58 Patienten in der pulmologischen Fachklinik in Stuttgart Bad Cannstatt mit der Einweisungsdiagnose COPD Exazerbation vor. Die Patienten wurden nach radiologischen, mikrobiologischen, lungenfunktionellen und psychosozialen Kriterien charakterisiert.

Ergebnis: Das Alter der Patienten lag bei 68 Jahre (SD ± 8,45) und der BMI bei 25,38 (SD ± 6) (M: 26 (16 – 35); F: 24 (14 – 45)). Die Exazerbationsrate der letzten 12 Monaten, lag bei 31% der Patienten < 1 mal, 27% 1 – 2 mal und 40% litten an > 2 Exazerbationen. 95% der Patienten waren Raucher/Exraucher mit 41 PackYears (SD ± 31,8 (10 – 150 py)).

78% der Patienten entsprachen der GOLD D Risikogruppe mit den lungenfunktionellen Parametern: FEV1 von 39,5% (SD ± 15,5), Residualvolumen von 202% (SD ± 73), Kroghscher Diffusionskoeffizient von 55% (SD ± 33,6). CT-radiologisch wurde bei 62% der Patienten ein Lungenemphysem diagnostiziert.

Im Bronchialsekret erfolgte ein pathologischer Keimnachweis in 30% der Fälle, die häufigsten Erreger waren mit 73% Candida albicans, 40% koagulasenegative Staphylokokken, gefolgt von Pseudomanas aeruginosa 20% und Haemophilus parainfluenza ebenfalls 20%.

18,5% der Patienten haben Depressionen, wobei die Patienten mit Depressionen zu 80% an ≥ 4 Exazerbationen in den letzten 12 Monaten litten.

In 76% der Fälle entsprach die Einweisungsdiagnose der Entlassungsdiagnose. Bei 15% stellte sich eine Pneumonie und in 10% eine Lungenarterienembolie heraus.

Fazit: Die Charakterisierung der COPD Exazerbationspatienten ermöglicht einen besseren Einblick in das Patientenkollektiv des Großraums Stuttgart und bietet die Grundlage für eine fachgerechte Therapie.