Pneumologie 2015; 69 - P202
DOI: 10.1055/s-0035-1544740

Pleuritis blastomatosa als Rezidiv einer akut myeloischen Leukämie

J Eisenträger 1, B Atmeh 1, D Nasufovski 1, P Ströbel 2, J Juhász 1
  • 1Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin, Klinikum Werra-Meißner GmbH
  • 2Institut für Pathologie, Universitätsmedizin Göttingen

Hintergrund: Die leukämische Infiltration der Pleura mit Pleuraerguss ist eine ungewöhnliche extramedulläre Manifestation der akuten myeloischen Leukämie (AML) (1). Wir berichten über einen Patienten mit Pleuritis blastomatosa als Erstmanifestation eines Rezidivs einer akuten myeloischen Leukämie.

Ergebnis: Im März 2014 wurde uns ein 69-jähriger Patient zur Abklärung eines linksseitigen Pleuraergusses überwiesen. In der Vorgeschichte verwies der Patient auf eine akute myeloische Leukämie in Stadium M2 nach der FAB-Klassifikation (ED 03/2013). Im März 2013 wurde eine Chemotherapie nach dem DA-Protokoll mit insgesamt 3 Zyklen eingeleitet. Im Juli 2013 folgte eine Konsolidierungstherapie mit HD-Ara-C mit 2 Zyklen. Im Januar 2014 zeigte sich in der Knochenmarkspunktion eine zytomorphologische Remission. Die Thoraxsonographie nach der Aufnahme zeigte einen ausgedehnten Pleuraerguss links mit Verdacht auf Tumorinfiltration der parietalen Pleura sowie der Brustwand. Zur weiteren Abklärung wurde eine internistische Thorakoskopie mit Pleurabiopsie der Pleura parietalis durchgeführt. Die Histologie bestätigte ein myeloisch differenziertes blastäres Infiltrat der Pleura parietalis mit einem malignen Pleuraerguss als Rezidiv der myeloischen Leukämie. Es erfolgte die zeitnahe onkologische Vorstellung des Patienten mit Einleitung einer erneuten Chemotherapie nach dem IdaFLAG-Protokoll.

Schlussfolgerung: Nur wenige Fallberichte existieren über den Nachweis einer pleuralen Manifestation der AML. Dies ist der erste Bericht über eine histologische Sicherung einer Pleuritis blastomatosa als Rezidiv einer akuten myeloischen Leukämie.

Referenz:

Pemmaraju N et al. Front Oncol 2014; 130(4):1 – 4