Pneumologie 2015; 69 - P433
DOI: 10.1055/s-0035-1544751

Destruktion der Trachealwand: Manche Fälle bleiben ungelöst, andere nicht

B Wollschläger 1, I Bork 1, U Franke 1, N Lambrecht 1, F Noack 1, I Reindl 1, C Röder 1, B Schmidt 1
  • 1Abteilung Pneumologie, Universitätsklinikum Halle

Wir stellen die Befunde von zwei Patienten mit ausgeprägter knorpeliger Destruktion der Trachea vor, die wir in dieser Ausprägung eher im Rahmen eines fortgeschrittenen Tumorleidens nach vorausgegangener Therapie kennen. Bei beiden Patienten war das Ausmaß der Trachealwanddestruktion ein Befund, den wir im klinischen Kontext so nicht erwartet hatten. Anhand dieser zwei Fälle diskutieren wir Differentialdiagnosen ausgeprägter Tracheadestruktionen, die neben malignen Ursachen Autoimmunerkrankungen und Infektionen einschließen müssen.

Kasuistiken: Nach notfallmäßiger Intubation einer nierentransplantierten Patientin mit Pneumonie erfolgte aufgrund von Beatmungsproblemen eine Bronchoskopie. Es fand sich eine destruierte Tracheaseitenwand mit teilweise frei liegenden Knorpelspangen und einer dahinterliegenden Höhle. Bei Panzytopenie erfolgten eine Lavage und vorsichtige Zangenbiopsie, ohne dass sich aus den Befunden Hinweise auf die Ätiologie der klinisch wenig symptomatischen Höhle ergaben. Die Pat. verstarb kurz darauf.

Ein zweiter Pat. wurde uns wenig später mit der Symptomatik einer ösophago-trachealen Fistel vorgestellt. Bei gutem Allgemeinzustand und fehlenden relevanten Vorerkrankungen zeigte sich eine ausgeprägte Trachealdestruktion in der mittleren Trachea mit Fistel zum Ösophagus. Aufgrund einer initialen Histologie mit drusigen Myzelien wurde eine antibiotische Therapie unter Verdacht auf Aktinomykose eingeleitet. Nachfolgend entnommene, ausgiebige Biopsien erbrachten die Diagnose eines Non-Hodgkin-Lymphoms.