Pneumologie 2015; 69 - V345
DOI: 10.1055/s-0035-1544782

Das komplikative Airleak – eine interdisziplinäre Herausforderung

S Langer 1, A Nuber 1, D Tscholl 1, R Scheubel 2
  • 1Fachkliniken Wangen im Allgäu
  • 2Thoraxchirurgische Klinik, Fachkliniken Wangen

Ein protrahiertes Airleak aufgrund des vulnerablen Lungenparenchymes bei Emphysematikern kann sowohl den Patienten als auch das Krankenhausbudget erheblich belasten. Ursächlich für das Auftreten einer chronischen pulmopleuralen Fistel bei diesen Patienten können sowohl die Implantation endobronchialer Ventile zur Volumenreduktion als auch geweberesezierende Operationen sein.

Als konservative Therapieoption führt eine differenzierte Drainagetherapie mit Reduktion des Drainagesoges in etlichen Fällen zum Erfolg.

Persistiert die Fistel trotz konservativer Maßnahmen, stehen verschiedene interdisziplinäre Verfahren zur Verfügung.

Eine Möglichkeit ist die endobronchiale Ventilimplantation mit Ausschaltung betroffener Segmente oder Subsegmente. Eine weitere ist der operative Verschluß der Leckage mittels Fistelübernähung bis hin zur anatomischen Resektion des betroffenen Lungenbereichs. In seltenen Fällen ist die kombinierte Anwendung der unterschiedlichen Verfahren erforderlich.

In den vergangenen zwei Jahren wurden in unserer Klinik drei Patienten mit kompliziertem Airleak interdisziplinär behandelt. Durch konsekutive Anwendung der beschriebenen Verfahren gelang es, die chronische Fistel zu verschließen.

Trotz des deutlich erhöhten Risikos einer protrahierten Luftleckage bei interventioneller Therapie eines Emphysematikers kann dieses bei sicherer Behandlungsindikation in Kauf genommen werden, da bei Auftreten der Leckage interdisziplinäre Verfahren erfolgreich zum Einsatz kommen.