Pneumologie 2015; 69 - V316
DOI: 10.1055/s-0035-1544783

Iatrogene pleurale Infektionen nach radiologisch gesteuerter perkutaner Drainagen-Einlage zur Therapie infizierter intraabdomineller Verhalte: eine retrospektive Analyse

D Avella 1, M Reed 1, J Toth 1, R Mahraj 1, K Staveley-O'Carroll 1, J Kaifi 1
  • 1Pennsylvania State University

Hintergrund: Die radiologisch gesteuerte perkutane Drainagen-Einlage in infizierte intraabdominelle Flüssigkeitsverhalte wird der chirurgischen Katheterplatzierung aufgrund niedrigerer Morbidität und Kosten vorgezogen. Iatrogene diaphragmale Perforationen mit pleuraler Kontamination bei Drainagen-Einlage können einen fulminanten klinischen Verlauf haben. Diese retrospektive Analyse beschreibt die Inzidenz und den klinischen Verlauf dieser seltenen iatrogenen Pleuraempyeme.

Methoden: Eine retrospektive Analyse perkutaner intraabdomineller Drainagen-Einlagen in intraabdominelle Flüssigkeitsverhalte wurde über 24 Monate (2009 – 2011) durchgeführt. Klinische Daten und radiologische Befunde wurden gesichtet und Patienten identifiziert, die eine pleurale Infektion durch perkutane Drainagen-Einlage entwickelten. Ein positives Votum der Ethikkommission zur Durchführung der Studie lag vor.

Resultate: Es wurden konsekutiv 550 CT-gesteuerte perkutane intraabdominelle Drainagen-Einlagen durchgeführt, wobei 6 (1,1%) Patienten eine symptomatische pleurale Infektion entwickelten. Sämtliche Patienten wurden zunächst mit systemischer Antibiose und Thoraxdrainage behandelt, wobei dies bei 3 Patienten therapeutisch war. 2 Patienten erhielten dazu eine intrapleurale fibrinolytische Therapie, und 1 Patient musste einer Video-assistierten thorakoskopischen Dekortikation unterzogen werden. Die mikrobiologischen Kulturen ergaben in 3 (50%) der Fälle die gleichen Erreger in der Pleura und im Abdomen.

Diskussion: Die iatrogene pleurale Infektion durch Kontamination durch diaphragmale Perforation bei perkutaner intraabdomineller radiologisch gesteuerter Drainagen-Einlage zur Therapie von infizierten Verhalten ist selten, aber mit progressiver Symptomatik assoziiert. Die Expertise bei der Drainagen-Einlage zur Senkung der Inzidenz, das Bewusstsein der Komplikation und die sofortige Diagnose zur effektiven Behandlung sind essentiell, um die Morbidität und Mortalität zu minimieren.