Pneumologie 2015; 69 - P213
DOI: 10.1055/s-0035-1544811

Bioelektrische Impedanzspektroskopie vor und nach Pleurapunktion

M Zink 1, S Weyer 2, K Pauly 1, A Napp 1, M Dreher 1, S Leonhardt 2, N Marx 3, P Schauerte 1, K Mischke 1
  • 1Klinik für Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum Aachen
  • 2Philips Chair for Medical Information technology, RWTH Aachen
  • 3Dept. of Internal Medicine I, University Hospital Aachen

Pleuraergüsse werden durch Bildgebung wie Röntgenthorax und Ultraschall von spezialisierten Ärzten erfasst. Mittels bioelektrischer Impedanzspektroskopie können Veränderungen von Gewebezusammensetzungen gemessen werden, was man sich für eine nichtinvasive Diagnostik bei Pleuraergüssen zu Nutze machen kann. Ziel dieser Studie war es, den besten Messvektor und das beste Frequenzspektrum der bioelektrischen Impedanzspektroskopie bei Pleuraergüssen vor und nach einer Pleurapunktion zu ermitteln.

21 Patienten mit symptomatischem Pleuraerguss und geplanter Pleurapunktion sowie 24 gesunde Probanden wurden eingeschlossen. Die bioelektrische Impedanz wurde in vier Vektoren gemessen. Die Pfade „Transthorakal“, „Fuss zu Fuss“, Fuss zu Hand“ und „Hand zu Hand“ wurden als Vektoren vor und nach der Pleurapunktion innerhalb von 24 Stunden analysiert. Die gesunde Kontrollgruppe wurde einmalig gemessen. Für jeden gemessenen Vektor wurde die Impedanz in einem niedrigen und hohen Frequenzbereich analysiert.

Das mittlere Pleuraergussvolumen betrug 1169 ± 513 mL. Die „Fuss zu Fuss“ und „Hand zu Hand“ Vektoren zeigten keine signifikante Änderung der bioelektrischen Impedanz. Der „Fuss zu Hand“ (p < 0,05) und der „Transthorakale“ (p < 0,001) Vektor zeigten hingegen im niedrigen Frequenzbereich jeweils einen signifikanten Anstieg der Impedanz. Weiterhin wurde sowohl im hohen (p > 0,05; r=-0,5) als auch im niedrigen Frequenzbereich (p < 0,001, r=-0,7) eine signifikante Korrelation des entfernten Pleuraergussvolumens zu der Impedanzänderung gemessen.

Die bioelektrische Impedanzspektroskopie verändert sich in Korrelation zum thorakalen Flüssigkeitsstatus. Es ist daher möglich Flüssigkeitsverschiebungen oder -verluste im „Transthorakalen“ als auch im „Fuss zu Hand“ Vektor mit Hilfe der bioelektrischen Impedanzspektroskopie zu überwachen. Die bioelektrische Impedanzspektroskopie eröffnet daher neue Möglichkeiten in der nichtinvasiven untersucherunabhängigen Überwachung von Pleuraergüssen.