Pneumologie 2015; 69 - P47
DOI: 10.1055/s-0035-1544817

Bronchialarterien-Coiling bei lebensbedrohlicher Hämoptoe durch eine primäre pulmonale Amyloidose

F Özkan 1, AM Khan 1, PJ Berliner 2, M Montag 3, S Hahn 4, L Freitag 1, K Darwiche 1
  • 1Abteilung für Interventionelle Pneumologie, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum, Universität Duisburg-Essen
  • 2Klinik für Diagnostische Radiologie, Klinikum Gütersloh
  • 3Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Alfried Krupp Krankenhaus Essen
  • 4Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen

Einleitung: Die Amyloidose ist eine Erkrankung, bei der unlösliche Proteinfibrillen im Gewebe abgelagert werden. Eine Lungenbeteiligung kann primär und sekundär in Form von tracheobronchialer Infiltration, persistierenden Pleuraergüssen oder parenchymalen nodulären Veränderungen auftreten.

Die primäre pulmonale Amyloidose ist eine sehr seltene Erkrankung mit meist komplikationslosem Krankheitsverlauf. Dyspnoe, restriktive und obstruktive Ventilationsstörungen, Pneumonien und Blutungen sind mögliche Komplikationen. Therapie der Wahl bei Blutungen ist die chirurgische Resektion. Wir stellen anhand eines Fallberichtes die Bronchialarterienembolisation (BAE) mittels Coils als alternatives Verfahren bei funktioneller oder technischer Inoperabilität vor.

Fallbericht: Eine 78-jährige Patientin, mit vor 15 Jahren erstdiagnostizierter primär pulmonaler Amyloidose vom nodulären Typ, stellte sich mit lebensbedrohlicher Hämoptoe in unserer Klinik vor. Konventionell-radiologisch und CT-morphologisch zeigte sich ein ausgedehnter bipulmonaler Befall. Die Blutung wurde mittels flexibler Bronchoskopie im linken Unterlappen lokalisiert. Mittels digitaler Substraktionsangiographie (DSA) ließ sich die linke Bronchialarterie als Blutungsquelle ausmachen, nach komplikationsloser Platzierung von 10 Coils sistierte die Blutung. Da nach 4 Wochen erneut eine Hämoptoe auftrat, wurde die rechte Bronchialarterie mit 18 weiteren Coils embolisiert. Seither traten keine weiteren Blutungen auf.

Zusammenfassung: Bei funktioneller oder technischer Inoperabilität kann bei Hämoptoe mittels BAE eine Hämostase erreicht werden. Bei rezidivierender Blutung ist auch ein erneutes Coiling möglich.