RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0035-1544826
Klinischer Verlauf von Patienten mit Idiopathischer Lungenfibrose in der klinischen Praxis: INSIGHTS-IPF Register
Das seit November 2012 in 19 Expertenzentren in Deutschland laufende, monitorierte INSIGHTS-IPF Register (ClinTrials.gov NCT01695408) umfasst alle Parameter, die üblicherweise als essentiell für ein globales Register für Idiopathische Lungenfibrose (IPF) gelten. Im Rahmen einer Zwischenanalyse am 11. August 2014 wurden 451 Patienten ausgewertet (Alter 68,6 ± 9,5 Jahre; 77,6% Männer; Body Mass Index 27,7 ± 4,2 kg/m2). Die mittlere Erkrankungsdauer betrug 2,1 ± 2,3 Jahre. 87% der Patienten hatten eine definitive IPF-Diagnose, wobei eine relativ hohe Rate an chirurgischen Lungenbiopsien (33,7%) durchgeführt wurde. Die FVC betrug 72 ± 20% des Sollwerts, die FEV/FCV 86 ± 9%, die DLCO 35,4 ± 15,6%. Der Borg-Index lag bei 2,6 ± 2,6, die mittlere 6-Minuten-Gehstrecke bei 272 ± 199 m. Hinsichtlich des Gender, Age, and Physiology (GAP-)Index, der eine Stratifizierung der Patienten hinsichtlich ihrer Prognose ermöglicht, waren von den 313 auswertbaren Patienten 21,4% in Stufe I, 57,5% in II, und 21,1% in III. Die Lebensqualität auf der EQ-5D visuellen Analogskala betrug 54,4 ± 25,9, der St. George Respiratory Questionnaire (SGRQ) Score 47,7 ± 20,1 Punkte, und der UCSD Shortness of Breath Score 45,6 ± 31,2 Punkte.
Als aktuelle Therapie wurden genannt: Pirfenidon 44,6%, Steroide 27,2%, N-Acetylcystein 34,6%, andere Medikamente 4,9%, Antikoagulation 19,3%, Langzeitsauerstofftherapie 33,9%.
Die Nachbeobachtungsdauerbetrug 0,8 ± 0,4 Jahre, entsprechend 243 Personenjahren. Standardisiert auf 1 Jahr wurden folgende Ereignisse berichtet: Tod 10,8%, Hospitalisation 23,4%, klinische Verschlechterung mit Therapiewechsel 1,4%, verschlechterte Lungenfunktion 6,4%, Lungentransplantation 4,1%. Vorläufige Daten bestätigen den Zusammenhang der Mortalität mit dem GAP-Index.
Im Vergleich zu randomisierten klinischen Studien werden in INSIGHTS-IPF Patienten mit schwererer Erkrankung, niedrigerer Lebensqualität sowie höherer Symptombelastung bzw. Mortalität dokumentiert.