Pneumologie 2015; 69 - P217
DOI: 10.1055/s-0035-1544827

Spiroergometrie bei interstitiellen Lungenerkrankungen

C Priegnitz 1, L Hagmeyer 1, I Kietzmann 1, WJ Randerath 1
  • 1Krankenhaus Bethanien gGmbH Solingen

Einleitung: Die Gruppe der interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD) umfasst ein breites Spektrum. Retrospektive Daten zeigen, dass IPF-Patienten mit einer reduzierten spiroergometrischen Kapazität eine erhöhte Mortalität aufweisen (Fell, C. et al. AJRCCM 2009; 179:402 – 407). Unser Ziel ist es, zu überprüfen, welchen Stellenwert die Spiroergometrie (CET) im Vergleich zu anderen lungenfunktionellen Verfahren im Rahmen der Früherkennung, Krankheitsprogression und Therapiemonitoring hat.

Methoden: Wir präsentieren eine prospektive, monozentrische, nicht-interventionelle Longitudinalstudie. Neu diagnostizierte ILD-Patienten erhalten eine Lungenfunktion inklusive Diffusion, Blutgasanalyse, Sechs-Minuten-Gehtest (6MWT) und CET. Es findet eine quartalsweise Wiedervorstellung über maximal drei Jahre statt.

Ergebnisse: Bis jetzt wurden 20 ILD-Patienten (14 männlich, 55 ± 15 Jahre, BMI 27,8 ± 4,7 kg/m2) untersucht. Es lagen folgende ILD-Diagnosen vor (in Fällen): 5 NSIP, 10 Sarkoidose, 1 pulmonale Histiozytose, 1 exogen allergische Alveolitis und 1 IPF. Die Lungenfunktionen inklusive Diffusion und BGA zeigten eine geringe Restriktion (TLC 85 ± 18% pred, FEV1 76 ± 21% pred, DLCOc 66 ± 16% pred, DLCOcVA 92 ± 16% pred, pH 7,42 ± 0,04, pO2 75 ± 11 mmHg, pCO2 38 ± 4 mmHg, BE 0,4 ± 1,8). Der 6MWT war normwertig (415 ± 56 m, Borg Skala 2 ± 2). Der AaDO2 in Ruhe war normwertig (31 ± 13 mmHg), stieg überproportional unter Belastung an (47 ± 18 mmHg). Bei maximaler Belastung zeigte sich eine pulmonale Limitation (BR: 14 ± 15L) sowie eine Tachypnoe (AF: 39 ± 6/min).

Schlussfolgerung: Obwohl die ILD-Patienten in den Lungenfunktionen nur gering eingeschränkt waren, berichteten alle Patienten über Dyspnoe. Unter Belastung zeigte sich insbesondere beim AaDO2 sowie bei der BR und der AF ein pathologisches Korrelat. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die CET im Vergleich zur Lungenfunktion hilfreich in Bezug auf die Detektion einer Früherkennung, Krankheitsprogression und Therapieentscheidungen sein kann.

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