Pneumologie 2015; 69 - P313
DOI: 10.1055/s-0035-1544835

PET-CT bei Lungenfibrose

M Westhoff 1, P Bach 2
  • 1Klinik für Pneumologie, Lungenklinik Hemer
  • 2Klinik für Radiologie, Lungenklinik Hemer

Einleitung: Mit dem PET-[CT] kann eine vermehrte Stoffwechselaktivität entzündlicher Prozessen nachgewiesen werden, so dass sich die Fragen ergeben, ob bei interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD) das PET neben der Tumordarstellung zur Einschätzung der Fibrose-Aktivität beitragen kann und das im HR-CT unauffällige Lungenparenchym eine erhöhte Aktivität aufweist.

Methodik und Ergebnisse: Seit dem 1.12.2013 wurden 9 Patienten mit ILD gesehen, die im Tumor und den Fibrosebezirken eine Mehranreicherung aufwiesen. Bei 5 Patienten (3 Adeno-LC, 1 großzellig neuroendokrines LC, 1 kleinzellig neuroendokrines LC) erfolgte die Untersuchung am eigenen PET-CT, sodass eine Messung der SUV-Werte im Tumor, in den Fibrosebezirken und den im CT unauffälligen Oberlappen möglich war. Letztere wurden verglichen mit SUV-Werten in Lungenoberlappen von Patienten mit Lungenkarzinom ohne Fibrose.

Ergebnisse: Die SUV-Werte der Lungenkarzinome betrugen im Mittel 13.1 [7.78 – 20.44]. In den Fibrosebezirken lagen die SUV-Werte im Mittel bei 3.06 rechts und 3.25 links. Die mittlere SUV-Aktivität der im CT unauffälligen Lungenoberlappen war mit 0.91 links und 0.88 rechts höher als die Vergleichs-SUV-Werte der Tumorpatienten ohne Fibrose (0.54 rechter und 0.62 linker Oberlappen). Die Unterschiede waren sowohl bei seitengetrennter (re: p < 0.05; li: p < 0.005) als auch Gesamtbetrachtung (p < 0.001) signifikant.

Diskussion: Das PET-CT liefert bei ILD und Tumorverdacht durch lokal erhöhte SUV-Werte Hinweise auf einen malignen Prozess und gibt wichtige Aufschlüsse über die metabolische Aktivität der Fibrose. Zudem zeigt es bei Fibrosepatienten auch eine signifikant höhere Aktivität in HR-computertomograpisch unauffälligen Lungenbezirken im Vergleich zu Tumorpatienten ohne Fibrose. Diesen Veränderungen ist bei der Planung chirurgischer Eingriffe und Narkosedurchführung Rechnung zu tragen, um postoperative Exazerbationen zu vermeiden. Ähnliche Überlegungen gelten auch für Bestrahlungsplanungen. Eine generelle Aussage zum Stellenwert des PET zur Fibrose-Aktivitäts-Beurteilung bedarf weiterer Untersuchungen.