Pneumologie 2015; 69 - P535
DOI: 10.1055/s-0035-1544837

Die quantitative PCR als Nachweismethode subtiler PjP-Infektionen

A Prickartz 1, J Lüsebrink 2, O Schildgen 2, V Schildgen 2, W Windisch 1
  • 1Lungenklinik Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke
  • 2Institut für Pathologie, Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Universität Witten/Herdecke

Hintergrund: Es besteht eine hohe Rate an asymptomatischen Kolonialisierungen mit Pneumocystis jiroveci. Bislang geht man davon aus, dass nur immunsuppr. Pat. eine Infektion erleiden können. Die quantitative PCR erlaubt den Nachweis bereits geringer Mengen DNA in der BAL u. ist damit sensitiver als die klassische Silberfärbung. Die Grenze zwischen Kolonialisierung und subtiler Infektion stellt eine große klinische Herausforderung dar.

Material und Methoden: Retrospektive Auswertung der zwischen 10/2012 – 4/2014 durch quantitative PCR nachgewiesenen Infektionen mit Pneumocystis jiroveci in der Lungenklinik Köln-Merheim mit der Konsequenz einer spezifischen antibiotischen Therapie. Ausgeschlossen wurden intensivpflichtige Pat sowie solche nach Organtransplantion oder HIV-Infektion.

Ergebnisse: Zwischen 10/2012 und 4/2014 wurde bei 30 Pat. mit nachgewiesener PjP-Infektion eine spezif. antibiotische Therapie durchgeführt. Die Patienten klagten über chronischen Husten und rezidivierende pulmonale Infekte. Der Altersdurchschnitt lag bei 58 Jahren (22 – 77), der Anteil weiblicher Patienten bei 30% (n = 9). 8 waren aktive Raucher, 9 Exraucher und 22 Nieraucher. Die Anzahl der PjP-Kopien pro ml betrug im Mittel 1,51 x 108 (2,2 x 102 – 2,11 x 109). Die LDH war bei 50% der Patienten erhöht (n= 15), der Mittelwert lag bei 297 U/l (158 – 672, Referenz < 250). Das CRP war bei 53% erhöht gemessen (n = 16) und lag im Mittel bei 44,8 mg/l (< 3 – 285, Ref. < 5) und zeigte eine hohe Korrelation mit der LDH-Erhöhung. Bei 53% wurde ein erniedrigter pO2 gemessen (N = 16), jedoch nur in 13% (n = 4) betrug der Wert weniger als 55 mmHg. „Klassische“ radiologische Zeichen einer PjP-Infektion fanden sich nur bei einem kleinen Teil der Patienten. Nach der spezif. Therapie zeigten alle Pat eine Besserung ihrer Symptome.

Schlussfolgerung: Möglicherweise erlaubt die quantitative PCR den Nachweis klinisch subtiler PjP-Infektionen, die sich klinisch von klassischen PjP-Pneumonien unterscheiden.