Pneumologie 2015; 69 - P487
DOI: 10.1055/s-0035-1544851

Assoziation von Lungenfunktion und allergischer Erkrankung bei 15-Jährigen der GINIplus Kohorte

A Luzak 1, D Berdel 2, H Schulz 1
  • 1Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Institut für Epidemiologie I, Helmholtz Zentrum München
  • 2Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Forschungsinstitut, Marien-Hospital Wesel

Einleitung: Allergische Erkrankungen an den Atemwegen können sich nur in den oberen (Heuschnupfen), als auch bis hin zu den unteren Atemwegen (Asthma) manifestieren. Um den potenziellen Einfluss auf die Lungenfunktion zu untersuchen, wurden Lungenfunktionsparameter von lungengesunden Jugendlichen und solchen mit saisonaler allergischer Rhinitis oder mit Asthma analysiert. Des Weiteren wurde untersucht, ob der Sensibilisierungsgrad, gemessen an spezifischen Immunglobulin E (IgE) Konzentrationen eine Assoziation zur Lungenfunktion zeigt.

Methoden: In 1719 Jugendlichen der GINIplus Kohorte (German Infant Nutrition Intervention Programme PLUS Environmental and Genetic Influences on Allergy Development) wurde die ärztliche Asthma- und Heuschnupfendiagnose innerhalb der letzten 5 Jahre abgefragt, eine Spirometrie durchgeführt und spezifische IgE Konzentrationen im Blut bestimmt. Lineare Regressionsmodelle mit Adjustierung für potenzielle Confounder und Unterteilung in Asthma- und Heuschnupfendiagnose wurden angewendet.

Ergebnisse: Während erste Ergebnisse bei Adjustierung für Geschlecht, Alter, Größe, Gewicht, Studienort und -gruppe bei Asthmatikern eine negative Assoziation für FEV1 [β: -0,139; Standardfehler (se): 0,035], FEV1/FVC [β: -0,024; se: 0,005] und FEF2575 [β: -0,354; se: 0,074] (jeweils p < 0,001) zeigen, ist keine signifikante Assoziation bei Heuschnupfen erkennbar. FVC zeigt für beide Gruppen keine Signifikanz. Berechnungen mit z-Scores der Global Lungs Initiative bestätigen dies.

Diskussion: Bisherige Ergebnisse legen nahe, dass bei allergischer Erkrankung der oberen Atemwege kein negativer Effekt auf die Lungenfunktion nachweisbar ist, sondern erst bei Beteiligung der unteren Atemwege (Asthma). Finale Ergebnisse mit volladjustierten Modellen und Einbezug von IgE-Messwerten werden folgen.