Pneumologie 2015; 69 - P185
DOI: 10.1055/s-0035-1544854

Nicht-invasiver Nachweis von Aspergillus fumigatus im Atemwegskondensat von Patienten mit neutropenem Fieber

A Gutmann 1, T Boeselt 1, J Koepke 1, C Aepinus 2, B Schmeck 1, A Burchert 3, K Sohlbach 3, A Neubauer 3, C Vogelmeier 1, C Wilhelm 3, AR Koczulla 1
  • 1Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Zusammenarbeit mit dem Biomedizinischen Forschungszentrum der Philipps-Universität
  • 2Zentrum für Hygiene und Infektionsbiologie, Institut für Virologie, Philipps-Universität Marburg
  • 3Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Immunologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, und Philipps-Universität Marburg

Einleitung: Aspergilluspneumonien stellen eine wesentliche Todesursache von Patienten mit neutropenem Fieber dar. Die zum Beweis notwendige histologische Sicherung kann oft auf Grund der Kompromittierung nicht erfolgen, sodass sich die Diagnose meist auf die bildgebende CT Diagnostik und serologische Marker wie Galactomannan stützen muss. Oft werden neutropene Patienten unter breiter antibiotischer Therapie mit persistierendem Fieber rein empirisch antimykotisch therapiert. Es war das Ziel dieser Studie, eine nicht-invasive Methodik im Atemwegskondensat neutropener Patienten zu testen, welche PCR und Galactomannan Elisa-Nachweis von Aspergillus fumigatus ergänzt.

Methoden: Es wurden 33 neutropene Patienten mit persistierendem Fieber unter antibiotischer Therapie eingeschlossen. Bei allen Patienten wurde Serum, EDTA-Blut, Sputum und Atemwegskondensat (EBC) gewonnen. Die EBC-Gewinnung erfolgte mittels ECco-Screen. Für den DNA-Nachweis des Aspergillus wurde eine nested PCR durchgeführt. Der Antigen-Nachweis erfolgte mittels Platelia Aspergillus Galactomannan ELISA (Biorad- Laboratories) aus Sputum und Serum.

Ergebnisse: Insgesamt wurden Serum- und Sputumproben von 27 Patienten mittels ELISA analysiert. Eine nested PCR erfolgte bislang bei 9 Sputumproben. Bei 3 Patienten erfolgte die PCR aus EBC und EDTA-Blut. Hierbei war eine der EBC Proben positiv bei gleichzeitig positiver Sputumprobe und negativer PCR im Blut.

Diskussion/Ausblick: Zum ersten Mal wurde im EBC mittels PCR Aspergillus nachgewiesen. Im Elisa konnte gezeigt werden, dass positive Sputumproben mit der Klinik der Patienten korrelieren, auch wenn der Erreger noch nicht in die Blutbahn übergetreten ist. Dieser Test stellt damit eine vielversprechende Möglichkeit dar, frühzeitig neutropene Patienten zu screenen. Zu beachten sind Kreuzreaktivität des Antigennachweis unter Ascomyzeten sowie die Möglichkeit falsch positiver Ergebnisse unter Piperazillin/Tazobac im ELISA.