Pneumologie 2015; 69 - V179
DOI: 10.1055/s-0035-1544866

Riociguat zur Behandlung der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH): 2-Jahres-Ergebnisse aus der Folgestudie zur Langzeitbeobachtung CHEST-2

A Ghofrani 1, G Simonneau 2, AM D'Armini 3, F Grimminger 4, MM Hoeper 5, P Jansa 6, NH Kim 7, C Wang 8, M Wilkins 9, A Fritsch 11, N Davie 10, P Colorado 11, E Mayer 12
  • 1Med. Klinik II/V, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Gießen
  • 2Assistance Publique-Hôpitaux de Paris, Service de Pneumologie, Hôpital Bicêtre, Université Paris-Sud
  • 3Division of Cardiothoracic Surgery, Foundation “I.R.C.C.S. Policlinico San Matteo”, University of Pavia School of Medicine
  • 4Lungenzentrum (UGMLC), Universitätsklinikum Gießen and Marburg
  • 5Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover
  • 6Clinical Dept of Cardiology and Angiology of the First Faculty of Medicine and General Teaching Hospital, Prague
  • 7Division of Pulmonary and Critical Care Medicine, School of Medicine, University of California
  • 8Beijing Institute of Respiratory Medicine, Beijing Chao Yang Hospital
  • 9National Institute for Health Research/Wellcome Trust Imperial Clinical Research Facility, Imperial Centre for Translational and Experimental Medicine, Imperial College London
  • 10Global Clinical Development, Bayer HealthCare Pharmaceuticals, Wuppertal
  • 11Global Clinical Development, Bayer HealthCare Pharmaceuticals, Barcelona
  • 12Zentrum für Herz-, Lungen- und Rheumaerkrankungen, Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim

In der 16-wöchigen CHEST-1-Studie verbesserte der sGC-Stimulator Riociguat signifikant die 6-Minuten-Gehstrecke (6MWD) und sekundäre Endpunkte bei Patienten mit CTEPH. Die Verbesserungen hielten in der CHEST-2-Studie ein weiteres Jahr an. Es werden 2-Jahres-Daten aus der Endauswertung von CHEST-2 vor Umstellung auf das im Handel erhältliche Arzneimittel präsentiert.

In CHEST-2 wurden Patienten mit inoperabler CTEPH oder persistierender/rezidivierender PH nach PEA ohne fortbestehende Riociguat-bedingte schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SUE) nach Abschluss von CHEST-1 aufgenommen. Alle Patienten erhielten Riociguat in individuellen Dosen von bis zu 2,5mg tid. Primäre Endpunkte waren Sicherheit und Verträglichkeit, sekundäre Endpunkte u.a. die 6MWD und die WHO-Funktionsklasse (WHO-FK).

Von 243 Patienten, die CHEST-1 abschlossen, nahmen 237 (98%) an CHEST-2 teil. Am Stichtag (März 2014) waren noch 172 Patienten (73%) in der Studie, 171 (72%) wurden über ≥2 Jahre behandelt und 18 (8%) auf das im Handel erhältliche Arzneimittel umgestellt. Riociguat wurde gut vertragen; 5% der Patienten brachen die Behandlung aufgrund von UE ab. Die häufigsten mit Riociguat berichteten UE waren Schwindel (11%), Dyspepsie (8%) und Hypotonie (5%). Es traten 7 (3%) SUE mit Kausalzusammenhang in Form einer Synkope auf; bei 4 (2%) Lungenblutungen bestand kein Zusammenhang mit Riociguat. Am Ende von CHEST-1 hatte sich die 6MWD gegenüber dem Ausgangswert um +50 ± 59 m (Riociguat) vs. +8 ± 63 m (Placebo) erhöht (Mittelwert±SD), nach 2 Jahren um +50 ± 68 m (n= 162). Die WHO-FK hatte sich bei 35/62/3% der Riociguat-Patienten vs. 16/81/2% (Placebo) verbessert/stabilisiert/verschlechtert; nach 2 Jahren betrugen diese Anteile 39/58/3% (n= 170). 93% der Patienten hatten überlebt und 15 (10%) erhielten eine zusätzliche PAH-Therapie. Riociguat weist ein gutes Langzeit-Sicherheitsprofil auf und ist die erste Therapie mit anhaltender klinischer Wirkung bei CETPH-Patienten.