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DOI: 10.1055/s-0035-1544876
Verbesserung der Sekretclearance durch manuelle Thoraxkompression und Anpassung der Beatmungsparameter an die Therapie
Einleitung: Bei Patienten mit invasiver Beatmung kommt es unter Sedierung durch die Veränderung der lokalen Ventilation und den Verlust des Hustenstoßes häufig zu Sekretverlegungen des Bronchialsystems. Oft verbleiben trotz trachealem Absaugen – blind oder auch mittels Bronchoskopie – Sekretmengen in den kleinen Atemwegen. Die Folge ist eine Abnahme der alveolären Ventilation.
Überlegung und Methode: Als möglichen Ansatz zur Therapie bietet sich nach unserer Erfahrung die Kombination von vertiefter Inspiration und verlängerter Exspiration durch Anpassung der Beatmungsparameter und durch manuelle Kompression von Thorax und Abdomen. Dadurch kann, nach unserer Überlegung, bei niedrigerer Atemfrequenz ein höheres Tidalvolumen, größere Bronchialkaliberschwankungen und in der Folge eine Verbesserung der Sekretmobilisation in den kleinen Atemwegen erreicht werden. Mit einer Therapiezeit von 30 Minuten pro Behandlung sollte gegenüber vorherigem trachealem Absaugen eine zusätzliche Mobilisation von Sekret und damit eine Verbesserung der Sekretclearance erreicht werden können.
Ergebnisse: Bei 72 beobachteten Anwendungen der manuellen Kompression unter veränderter Beatmungseinstellung kam es in 14 Fällen zu keiner messbaren weiteren Mobilisation von Bronchialsekret, in 13 Fällen ließ sich wenig, in 22 Fällen viel und in 23 Fällen sehr viel Sekret zusätzlich mobilisieren.
Schlussfolgerung: Die beschriebene Anwendung führte bei ¾ der beobachteten invasiv beatmeten Patienten zu einer Verbesserung der Sekretclearance gegenüber einfachem blindem trachealem Absaugen.