Weaning am RKK-Stuttgart. Grunderkrankungen, Weaningdauer, Ergebnisse

Hintergrund: DGP-zertifizierte Weaningzentren erfüllen bestimmte Struktur- und Prozesskriterien für die Sicherstellung der Qualität bei Patienten mit prolongiertem Weaning. Prolongiertes Weaning liegt vor wenn mindestens 3 erfolglose Spontanatmungsversuche erfolgt sind oder die Beatmung länger als 7 Tage nach dem ersten Spontanatmungsversuch dauert. Die pneumologisch geleitete Weaningstation am Krankenhaus vom Roten Kreuz wurde 2010 als Weaningzentrum erstmalig zertifiziert. Behandlungsverläufe werden seit dieser Zeit im Institut für Lungenforschung (ILF) dokumentiert. Dargestellt werden im Folgenden die Ursache für das prolongierte Weaning, die Weaningdauer und Behandlungsergebnisse.

Fragestellung: Erfasst wurden für das Jahr 2013 die Ursache, die zum prolongierten Weaning führte, die Weaningdauer und das Ergebnis.

Ergebnisse: Im Jahr 2013 wurden insgesamt 51 Patienten mit prolongiertem Weaning im Weaningzentrum im Krankenhaus vom Roten Kreuz behandelt. Ursachen für das prolongierte Weaning waren: Chirurgische Eingriffe (19 Fälle), COPD-Exazerbation (15 Fälle), ambulant erworbene Pneumonien (11 Fälle), Infektionen bei neuromuskulärer Erkrankungen (1 Fall), Sepsis unklarer Ursache (1Fall), Herzinsuffizienz (1 Fall), sonstige (3 Fälle). Die durchschnittliche Weaningdauer bei erfolgreich entwöhnten Patienten und teilerfolgreich entwöhnten Patienten betrug 35 Tage. Das durchschnittliche Alter betrug im Durchschnitt 68,9 Jahre. Insgesamt 29 Patienten konnten erfolgreich geweant werden, 22 Patienten wurden ohne maschinelle Beatmung, sieben Patienten wurden mit intermittierender nichtinvasiver Beatmung entlassen. Siebzehn Patienten wurden mit intermittierender invasiver Beatmung entlassen. Fünf Patienten sind verstorben.

Schlussfolgerung: Die Behandlung von Patienten mit prolongiertem Weaning in zertifizierten Weaningzentren führt bei einem großen Anteil älterer und multimorbider Patienten zu erfolgreicher Beatmungsentwöhnung.