Pneumologie 2015; 69 - P219
DOI: 10.1055/s-0035-1544885

Prolongiertes Weaning: Unterschiede zwischen Patienten aus der operativen und der internistischen Intensivmedizin

M Dreher 1, N Marx 1, G Marx 2, J Bickenbach 2
  • 1Klinik für Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum Aachen
  • 2Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care, Universitätsklinikum Aachen

Ziel der vorliegenden Analyse war es, Unterschiede/Gemeinsamkeiten bei Patienten im prolongierten Weaning (n= 150) im Hinblick auf die zuweisende Fachrichtung, Operative Intensivmedizin=OIM (n= 80; 53%) versus Internistische Intensivmedizin=IIM (n= 70; 47%), zu detektieren.

Patienten aus der OIM waren tendenziell älter (p = 0,080) und hatten weniger vorbeschriebene Lungenerkrankungen (p = 0,067). Weitere Unterschiede im Hinblick auf demographische Daten, Art der Tracheotomie, Erkrankungsschwere gemessen am SAPS II- Score, vorausgegangene Infektionen, neu erworbene Infektionen auf der Weaningstation, respiratorischer Insuffizienz bei Aufnahme sowie kardialer Grunderkrankungen wurden nicht gesehen (alle p > 0,1). Patienten aus der OIM hatten signifikant höhere Natriumwerte bei Aufnahme auf die Weaningstation im Vergleich zu Patienten aus der IIM (147,1 ± 9,6 vs. 141,3 6,8mmol/L; p < 0,001). Weitere Analysen konnten zeigen, dass mit einem Natrium-Anstieg von 10 Einheiten bei Aufnahme auf die Weaningstation eine Verlängerung der Behandlungsdauer von 2,5 Tagen (95% CI -0,4/5,4; p = 0,09) verbunden ist. Es zeigte sich kein Unterschied im Hinblick auf Letalität auf der Weaningstation zwischen Patienten aus der OIM (18%) und der IIM (23%) (p = 0,41). Patienten aus der OIM waren tendenziell weniger Tage auf der Weaningstation beatmet im Vergleich zu Patienten aus der IIM (12,8 ± 10,8 vs. 16,8 ± 17,5 Tagen; p = 0,096). Beatmungstage auf der Intensivstation vor Verlegung auf die Weaningstation waren nicht unterschiedlich (p = 0,48).

Patienten im prolongierten Weaning aus der Operativen und Internistischen Intensivmedizin unterscheiden sich in wesentlichen Punkten. In unserem Kollektiv und den untersuchten Parametern zeigte sich der größte Unterschied beim Natrium, was gleichzeitig einen Einfluss auf die Behandlungsdauer zu haben scheint.