Pneumologie 2015; 69 - P278
DOI: 10.1055/s-0035-1544895

Veränderungen der Lungenperfusion bei CTEPH unter Therapie mit Riociguat. Direkte Visualisierung mittel „dual-energy“ Computertomografie (DE-CT)

M Allewelt 1, D Wormanns 2, C Grohé 1
  • 1Klinik für Pneumologie, Evangelische Lungenklinik Berlin
  • 2Klinik für Radiologie, Evangelische Lungenklinik Berlin

Chronische Thrombembolien der Pulmonalarterien können Ursache einer pulmonalen Hypertonie sein (CTEPH). Standard des Nachweises einer CTEPH ist die pathologische Perfusionsszintigrafie bei homogener Ventilation in den betroffenen Arealen, Goldstandard ist die Pulmonalisangiografie. Riociguat (Adempas) ist das bislang einzige zugelassene PAH-spezifische Medikament zur Therapie der CTEPH und zeigt funktionelle Verbesserungen im 6-Minuten Gehtest (6-MWT).

Seine Wirkung auf die Pulmonalgefäße ist dilatativ und antiproliferativ.

Die „dual- energy“-Computertomografie (DE-CT) bietet die Möglichkeit, in einer einzelnen Untersuchung anatomische Lungenstrukturen sowie zeitgleich und ortsidentisch mittels Jod-Mapping die Lungenperfusion zu erfassen.

In einem Pilotprojekt untersuchten wir Patienten mit CTEPH unter vorbestehender effektiver Antikoagulation vor und 4 – 6 Monate nach Beginn einer PH-Therapie mit Riociguat mittels DE-CT, um Unterschiede in der Lungenperfusion unter Therapie darzustellen.

Visuell war eine Verbesserung der Lungenperfusion außerhalb der thrombembolisch veränderten Lungenareale erkennbar. Visuell unverändert blieben die segmentalen Perfusionsdefekte bei CTEPH. Eine Quantifizierung der Perfusion zeigte sowohl für normale als auch für thrombembolisch betroffene Areale einen Perfusionszuwachs um durchschnittlich 25%.

Funktionell beschrieben die Patienten subjektive Verbesserungen, die Veränderungen im 6-MWT waren variabel und bewegten sich zwischen unveränderten Werten und einem Zuwachs der Gehstrecke von 95 m.

Die DE-CT gibt die Möglichkeit, therapiebezogene Veränderungen der Lungenperfusion bei CTEPH direkt zu visualisieren. Weitere Untersuchungen werden Perfusionsänderungen im Langzeitverlauf, die Quantifizierung therapiebedingter Perfusionsänderungen und die Korrelation von Perfusion und Funktionalität betreffen.