Pneumologie 2015; 69 - P445
DOI: 10.1055/s-0035-1544898

Leberfunktionstests als prognostische Marker bei chronischer präkapillärer pulmonaler Hypertonie

R Kaiser 1, KC Grotemeyer 1, P Böhmer 1, C Stokes 1, M Held 2, F Lammert 1, PM Lepper 1, R Bals 1, H Wilkens 1
  • 1Klinik für Innere Medizin V, Universitätskliniken des Saarlandes
  • 2Abteilung Innere Medizin, Missionsärztliche Klinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Hintergrund: Pulmonale Hypertonie (PH) ist eine schwerwiegende kardiovaskulär einschränkende Erkrankung durch erhöhten pulmonalvaskulären Widerstand. Die Prognose wird durch die rechtsventrikuläre Funktion determiniert, welche mit rechtsatrialem Druck (RAP) und Herzindex (CI) beschrieben werden kann. Leberfunktionstests (LFT) sind gut standardisierte Routineparameter.

Die verminderte Perfusion, Stauung bei Rechtsherzinsuffizienz und Nebenwirkungen der Therapie mit Endothelin- und Vitamin-K-Antagonisten kann zu ihrem Anstieg führen. Wir untersuchten die prognostische Aussage dieser Parameter für Überleben und mögliche Assoziationen mit haemodynamischen Parametern bei PH.

Methoden: Bei 66 konsekutiven Patienten mit präkapillärer PH wurde prospektiv während eines Routinerechtsherzkatheters eine Blutprobe entnommen und Alanine-aminotransferase (ALAT), Aspartate-aminotransferase (ASAT), Bilirubin, Gamma-glutamyltransferase (GGT), sowie Lactate-dehydrogenase (LDH) bestimmt. Die Variablen wurden nach maximiertem Youden's J dichotomisiert. P < 0,05 galt als statistisch signifikant.

Ergebnisse: Die mediane Nachsorgezeit betrug 10,48 [8,86 – 12,86] Jahre mit Gesamtmortalität als primärem Endpunkt. GGT und Bilirubin korrelierten negativ mit CI und positiv mit RAP. Basierend auf der c-Statistik, war die GGT der beste Prädiktor für Überleben. Die univariate Cox Regression bestätigte die prädiktiven Werte der GGT (HR 3,30 [1,64 – 6,63], p = 0,0005), Bilirubin (HR 2,57 [1,31 – 5,07], p = 0,0064), und LDH (HR 2,18 [1,08 – 4,38], 0,0287) für Überleben.

Schlußfolgerung: Die vorliegende Studie bietet Einblicke in die Genese erhöhter Leberwerte bei PH und damit die Möglichkeit zu einem kostengünstigen Monitoring, welches auch durch Hausärzte durchgeführt werden könnte. Es konnte gezeigt werden, dass GGT, LDH und Bilirubin hilfreiche Parameter sind für die prognostische Einschätzung von Patienten mit PH.