Pneumologie 2015; 69 - P60
DOI: 10.1055/s-0035-1544901

Echokardiografie- und Spiroergometrie-Messparameter bei akuter Lungenembolie zur Prädiktion einer CTEPH

M Held 1, F Gött 1, G Hübner 1, R Holl 1, B Jany 1
  • 1Abteilung Innere Medizin, Missionsärztliche Klinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Einleitung: Die chronisch-thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) ist eine schwerwiegende Komplikation nach einer akuten Lungenembolie und wird mit einer Häufigkeit von 0,8 – 8,8% nach akuter Lungenembolie angenommen. Da die Nachsorge aller Lungenembolie-Patienten sehr aufwendig ist, stellt sich die Frage möglicher Prädiktoren.

Methode: Analyse der Daten aus dem prospektiven Würzburger Lungenembolie-Nachsorge-Register bei 238 Patienten mit akuter Lungenembolie in Hinblick auf die Prädiktion einer CTEPH. Untersucht wurden Daten aus Echokardiografie und Spiroergometrie zum Zeitpunkt der Diagnose der akuten Lungenembolie.

Ergebnisse: Anthropometrische Daten als MW± SD. BMI 28,8 ± 6,4. 44% Männer, 56% Frauen.

Patienten, die eine CTEPH entwickeln, haben bei Baseline zum Zeitpunkt der Diagnose der akuten Lungenembolie eine signifikant größere rechte Vorhoffläche 20,2 ± 8,8/15,7 ± 5,9 (cm2), p = 0,01. Im Trend sind bei Baseline bei Patienten, die später eine CTEPH entwickeln, rechtsventrikulärer systolischer Druck, Tei-Index, LVEI, e/e' höher und TAPSE niedriger.

Patienten, die später eine CTEPH entwickeln, zeigen zum Zeitpunkt der akuten Lungenembolie niedrigere Werte für VO2 peak, Leistung und PET CO2 bei AT sowie höhere Werte für EQO2, EQCO2 und VE/VCO2, AaDO2 und PaET CO2. VO2 peak 17,2 ± 7,2/12,3 ± 2,9 ml/min/kg, p = 0,03 ist bei Patienten mit späterer CTEPH zum Zeitpunkt der akuten Lungenembolie signifikant niedriger.

Folgerung: Rechtsatriale Größe und Sauerstoffaufnahme bei akuter Lungenembolie könnten Parameter für die CTEPH-Prädiktion sein. Eine weitergehende Analyse sollte an größeren Kollektiven erfolgen und die Messung spiroergometrischer Parameter vor allem im submaximalen Belastungsbereich mit einschließen.