Pneumologie 2015; 69 - P187
DOI: 10.1055/s-0035-1544904

Operative Entfernung eines gutartigen solitären fibrösen Tumors der Pleura

A Pîrvu 1, J Rautenberg 1, F Dietrich 1, K Wetzer 1
  • 1Lausitzer Seenlandklinikum Hoyerswerda

Der solitäre fibröse Tumor stellt eine sehr seltene Form mesenchymaler Neoplasien dar. Die Inzidenz liegt bei < 5% aller Pleuratumoren. Der klinische Verlauf ist in der Regel träge, der Tumor gutartig und die Prognose ist günstig, wenn eine vollständige Resektion möglich ist.

Wir berichten über eine 76-jährige Patientin, die sich in 02/2012 in der Kardiologie aufgrund einer hypertensiven Entgleistung befand. Im Rö-Thorax erkannte man eine Raumforderung im linken UL und es wurde im CT-Thorax bestätigt. Interessant war, daß sich der Befund bis 11/2010 zurückverfolgen ließ und jetzt progredient war.

Zur weiteren Differenzierung erfolgte ein MR des Thorax, mit dem Verdacht eines Lungensequesters/DD Fibrom geäußert. Wir führten eine Endosonographie mit Feinnadelpunktion über den Ösophagus durch ohne zytologischen Malignitätsnachweis. Einem operativen Eingriff stand die Patientin ablehnend gegenüber und wir entschieden uns zu einer Beobachtung von 2 Monaten. In der Kontrolle war der Befund unverändert, eine OP wurde erneut nicht gewünscht und wir entschieden uns weiter für eine Beobachtung.

Der Rö-Thorax vom 09/2013 zeigte eine Progredienz des RF. Es bestand die Indikation zur OP. 09/2013 erfolgte die Thorakotomie links und Tumorresektion. Intraoperativ zeigte sich eine riesengroße RF von 6 x 12 cm, die zwischen Aorta, Brustwand, Mediastinum und Zwerchfell lag. Der histologische Befund ergab einen solitären fibröse gutartigen Tumor.

Solitär fibröse Tumoren der Pleura sind seltene Lungentumoren mit unberechenbarem klinischen Verlauf.

Durch bildgebende Diagnostik und Feinnadelbiopsien kann eine maligne Verlaufsform nicht sicher ausgeschlossen werden. Es sollte immer eine primäre komplette Resektion angestrebt werden. Regelmäßige Dispensairebetreuungen sind erforderlich, da o.g. Tumore mitunter rezidivieren und gelegentlich auch entarten können. Der Fall demonstriert den langsamen Verlauf des Tumors, aber auch die zwingende Indikation zur OP.