Pneumologie 2015; 69 - P304
DOI: 10.1055/s-0035-1544909

5 Jahre nach Revision des IASLC Lymphknotenschema – was ist zu beachten?

G Leschber 1
  • 1Abteilung für Thoraxchirurgie, Evangelische Lungenklinik Berlin

Zielsetzung: Unterschiede in den Schemata der Lymphknotenstationen nach Naruke, das insbesondere im asiatischen Raum verbreitet war, sowie der Mountain-Dressler-Klassifikation, waren Anlass für die International Association on the Study of Lung Cancer (IASLC), eine Harmonisierung beider Schemata vorzunehmen, um weltweit eine Vergleichbarkeit bei der Datenauswertung zu ermöglichen. 2009 wurde das neue IASLC-Lymphknoten-Schema veröffentlicht, aus dem sich auch für deutsche Verhältnisse einige Veränderungen ergaben.

Methode: Obwohl seit 5 Jahren gültig, scheint die neue Lymphknotenklassifikation noch nicht überall Eingang gefunden zu haben. Anhand der alten Klassifikation und der neuen wird auf die Unterschiede hingewiesen.

Ergebnis: Insbesondere für die Lymphknotenstationen 2, 4 sowie 10 und die onkologische Mittellinie ergeben sich Veränderungen mit klaren anatomischen Begrenzungen. Diese sind nicht nur für Radiologen, sondern auch für Pneumologen während der Bronchoskopie und EBUS-Untersuchung sowie für Thoraxchirurgen bei Operationen zu beachten. So sind die Lymphknoten der Stationen 2 rechts oberhalb der Kreuzung des Truncus brachiocephalicus mit der Trachea gelegen, die Lymphknoten der Station 10 rechts unterhalb der Vena azygos. Das Kompartiment 4 rechts erstreckt sich in dem Bereich dazwischen und reicht bis an den linken Rand der Trachea. Die linksseitige Station 10 beginnt unterhalb des Oberrandes der Arteria pulmonalis.

Schlussfolgerung: 5 Jahre nach Einführung des neuen IASLC-Lymphknoten-Schemas erscheint es sinnvoll, nochmals auf die anatomischen Begrenzungen für eine eindeutige Zuordnung der Stationen hinzuweisen, um die Vergleichbarkeit der Probenentnahme bei EBUS-Untersuchungen bzw. der systematischen Lymphadenektomie bei der Operation des Lungenkarzinoms zu gewährleisten.