Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75 - P04
DOI: 10.1055/s-0035-1548700

Maternaler Body-Mass-Index als prognostischer Parameter für eine sich entwickelnde Präeklampsie

S Gezer-Dickschat 1, T Gautschi 1, G Vetter 1, H Schönberger 1, I Hösli 1, O Lapaire 1
  • 1Universitätsspital Basel, Frauenklinik/Ultraschall, Basel, Schweiz

Einführung:

In den Industrieländern ist Präeklampsieimmer noch in 15 – 20% eine der Hauptursachen für maternale Mortalität sowie Begleiterkrankungen, perinataleTodesfälle, Frühgeburtlichkeit und intrauterine Wachstumsrestriktion.

Die Diagnose einer Präeklampsie wird immer noch mit den klinischen Zeichen gestellt.

Im Rahmen einer Studie, die an der Frauenklinik Basel durchgeführt wurde, wurde der maternale Body-Mass-Index (BMI) als eines der Kriterien für die Vorhersagekraft einer Präeklampsie untersucht.

Methoden:

In der prospektiven Studie, in der MessungenvonsFlt-1 undPIGFmit demautomatisiertenElecsys-System (Roche) durchgeführt wurden undwelche von der Ethikkommmission bewilligt wurde, konnten 8 Patientinnen mit später auftretender Präeklampsie sowie 25 Kontrollpatientinnen vor der 28. SSW eingeschlossen werden. Es konnte eine Korrelation zu dem BMI-Wert und einer sich zu entwickelnden Präeklampsie ermittelt werden. Zur Risikoeinschätzung anhand des BMI's wurde ein Nomogramm auf einem linearen Regressionsmodell aufgetragen.

Resultate:

25 eingeschlossene Kontrollpatientinnen zeigten einen BMI im Durchschnitt von 23,6 auf, wobei der niedrigste Wert bei 18,7 und der höchste bei 55,4 lag. 8 Patientinnen mit später auftretender Präeklampsie wiesen einen BMI im Durchschnitt von 34,0 auf. Hier war der niedrigste Wert bei 31,4 und der höchste Wert bei 39,2. Diese Messwerte wurden in einem Nomogramm zur prädiktiven Risikoeinschätzung aufgetragen. Das prädiktive Risiko in der Gruppe mit später auftretender Präeklampsie lag mit 0,3 signifikant höher als in der Kontrollgruppe mit < 0,1.

Diskussion:

Es ist bekannt, dass ein erhöhter BMI ein Risikofaktor für eine Präeklampsie ist. Dies wird in unserer Untersuchung bestätigt. Das Ziel wäre, einen Score anhand von klinischen Merkmalen – wie den BMI – zu entwickeln, um einen Vorhersagewert zu bestimmen. Dies würde unnötige Diagnostik, die mit viel Stress für Patientinnen und mit höheren Kosten verbunden ist, verhindern.

Zusammenfassung:

In unserer Untersuchung konnte gezeigt werden, dass der BMI eine Korrelation zu einer sich entwickelnden Präeklampsie aufweist. Jedoch ist diese Fallzahl zu klein, dass ein Vorhersagewert daraus geschlossen werden kann, hierfür benötigen wir mehr methodischstandardisierteStudien mit einer größeren Fallzahl, die dieverschiedenenParameter und derenKombination untersuchen.