Diabetes aktuell 2015; 13(1): 3
DOI: 10.1055/s-0035-1549229
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Dem Diabetes davonlaufen, den Diabetes wegessen

Antje Bergmann
,
Peter E. H. Schwarz
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Publication Date:
16 March 2015 (online)

Wir freuen uns, dass Sie die erste Ausgabe von Diabetes aktuell 2015 in den Händen halten. Es wird wieder ein spannendes Jahr für die Diabetologie. Viele von Ihnen haben sicher schon die Einladung zu dem nächsten Diabetes-Kongress erhalten. Es gibt eine wachsende Anzahl kontroverser Themen, die auch dort wieder diskutiert werden. Wir, von Diabetes aktuell, wollen Sie bei diesen Themen auch in diesem Jahr begleiten. Vor welcher Herausforderung steht die Diabetologie? Sicherlich ist die politische Seite eine, die brennt. Welche Rolle spielt das AMNOG für die Diabetologie? Wie ist das einzuschätzen? Wie können wir Versorgung für Menschen mit Diabetes in der sich verändernden Gesundheitsstruktur sicherstellen? Wie kann aber auch die Diabetesvorsorge einen selbstverantwortlicheren Stellenwert bei jedem einzelnen bekommen?

Diesem Thema widmet sich unser erstes Heft.

Der erste Schwerpunkt ist die Bewegung. Wir wissen, dass Kinder im Alter von 3–6 Jahren intuitiv das Verhalten der Eltern kopieren. Dazu gehört auch Bewegungsverhalten. Was ist jetzt aber bei Kindern mit Diabetes? Steht die Hypoglykämiegefahr im Vordergrund oder ist Bewegung altersentsprechend gut? Jedes Kind sollte im Rahmen seiner Therapie altersgerechtes aktives Bewegungsverhalten umsetzen. Diabetes mellitus sollte keine Limitierung darstellen, sich altersgerecht zu verhalten. Diabetes mellitus ist keine Bewegungseinschränkung! Es gibt eine Vielzahl von internationalen Studien, die den Effekt von Bewegung auf Diabetes oder auf Komorbiditäten bei Diabetikern untersucht haben, und es ist toll – jeder Schritt, den man läuft, ist ein Schritt weg vom Diabetes mellitus. Herr Vetter berichtet darüber.

Die Frage, die im Raum steht, ist jedoch, wie kann so etwas im Versorgungsprogramm umgesetzt werden? Hier ist der Kollege Petersen einer der Vorkämpfer. Das aha!®-Projekt versucht, Diabetesprävention in strukturierter Form in Arztpraxen umzusetzen. In seinem Artikel stellt er dieses Konzept vor, was von Präventionsmanagern und Ärzten gemeinsam umgesetzt wird. Dieses Projekt kann ein politischer Schrittgeber für alle von uns sein es nachzuahmen und die Prävention des Diabetes im ärztlichen Alltag Realität werden zu lassen. Wie funktioniert das? Eine gesunde Ernährung und gesunde Bewegung lässt uns dem Diabetes davonlaufen.

Frau Weser beschreibt in einem Artikel, welche Neuerungen es im Hinblick auf die Ernährung bei Diabetes mellitus gibt. Ernährung, insbesondere die veränderte, fettreiche Ernährung, zusammen mit Bewegungsmangel, sind einer der häufigsten Risikofaktoren. Wie kann man dort ansetzen, um den Diabetes ggf. wieder loszuwerden, oder aber das Erreichen von Therapiezielen zu unterstützen?

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.