Rofo 2015; 187 - RK406_1
DOI: 10.1055/s-0035-1550773

Update der AWMF S2 Leitlinie Quarzstaub bedingte Lungenerkrankungen

B Rehbock 1
  • 1Praxis für Diagnostische Radiologie, Berlin

Kurzfassung:

Die radiologische Diagnostik hat für die Anerkennung schadstoffbedingter Lungenerkrankungen als Berufskrankheit (BK) eine Schlüsselrolle. Daher wurde in der nun auch für quarzstaubbedingte Lungenerkrankungen aktuell revidierten Leitlinie der fortgeschrittenen Technik Rechnung getragen und die radiologischen Voraussetzungen für die bislang ausschließlich auf der Thoraxübersicht beruhenden Anerkennung einer Silikose als BK erweitert und spezifiziert. Aufgrund der überlegenen Sensitivität und Spezifität silikosetypischer Befunde (insbesondere kleiner runder Verdichtungen P, Q und R) in der CT finden folgende neue radiologische Aspekte Berücksichtigung: 1. Bei Erstbegutachtung muss eine HR-CT-Thorax erfolgen oder für diese Beurteilung geeignete CT-Voruntersuchungen herangezogen werden. Die Thoraxübersicht allein ist i.d.R. nicht mehr ausreichend. 2. Aus strahlenhygienischen Gründen ist diese Volumen-HRCT i.R. von BK-Feststellungsverfahren mit gewichtsadaptierten Low-dose-Protokollen (siehe homepage AG DRauE) durchzuführen. 3. Zum Zweck einer strukturellen und vergleichbaren Befundung ist die ILO-analoge CT-Klassifikation mithilfe von Vergleichsfilmen unverzichtbarer Bestandteil der CT-Untersuchung. 4. Aufgrund des gestiegenen Stellenwertes der CT sind mit der Leitlinie erstmals CT-basierte Anzeigekriterien für den Verdacht auf eine quarzstaubbedingte Lungenerkrankung formuliert worden.

Lernziele:

  • Stärkung der radiologischen Sensibilität für Zufallsbefunde quarzstaubbedingter Lungenerkrankungen in der Routinediagnostik.

  • Kenntnis röntgen- und CT-morphologischer Charakteristika einer Silikose

  • Konsequenzen der novellierten S2-Leitlinie Silikose für den radiologischen Alltag.