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DOI: 10.1055/s-0035-1551597
Chronisch entzündliche Darmerkrankung in graviditate – eine aktuelle Literaturübersicht
Von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind oft junge Frauen im gebärfähigen Alter betroffen. Die Fertilität ist bei CED nicht eingeschränkt. Mehrheitlich verlaufen die Schwangerschaften bei CED unkompliziert, jedoch ist der Schwangerschaftsverlauf wesentlich vom Aktivitätsgrad der Erkrankung zum Zeitpunkt der Konzeption abhängig.
Frauen mit Colitis ulcerosa haben eine höhere Rate an aktiven Schüben in der Schwangerschaft als Frauen mit Morbus Crohn. Bei aktiver CED ist neben der Basismedikation oft eine erweiterte antiinflammatorische und immunsuppressive Therapie erforderlich, wobei insbesondere die plazentare Verfügbarkeit hierfür limitierend ist. Die aktive CED in graviditate erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Gastroenterologen und Geburtsmedizinern. Bei Manifestation der CED im perianalen Bereich ist mehrheitlich die Kaiserschnittentbindung indiziert.
Am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Schwangere mit CED entbunden. Dazu wurde eine aktuelle Literaturrecherche zum Management der CED in graviditate durchgeführt, deren Ergebnis, von Kasuistiken untermauert – dargestellt werden soll.