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DOI: 10.1055/s-0035-1551600
Pulswellenanalyse im Verlauf der Schwangerschaft
Hintergrund: Die Schwangerschaft ist gekennzeichnet durch eine Reihe an physiologischen Anpassungsreaktionen, insbesondere des Herz-Kreislauf-Systems. Neben klassischen Parametern wie die Blutdruckmessung können durch die Pulswellenanalyse diese Veränderungen erfasst werden. Bisher gibt es nur wenige Studien zur Gefäßsteifigkeit während der physiologischen und pathologischen Schwangerschaft.
Methode: In dieser prospektiven Studie wurden115 Schwangere im Durchschnittsalter von 30 Jahre zwischen der 7. und 41. Schwangerschaftswoche (SSW) ausgewertet. Zusätzlich wurden 13 Schwangere mit schwangerschaftsinduzierter Hypertonie (SIH)/Präeklampsie und 27 nichtschwangere Frauen als Kontrollgruppe untersucht. Die Pulswellenanalyse wurde einmalig mittels eines Pulswellenmonitors (Mobil-o-Graph®) der A. brachialis durchgeführt, mit besonderem Hinblick auf Augmentationsdruck, Augmentationsindex, Pulsdruck und Blutdruck.
Ergebnis: In der ersten Schwangerschaftshälfte verringert sich der Augmentationsdruck, Augmentationsindex und mittlere Blutdruck um nach der 26. SSW wieder anzusteigen. Im Vergleich zu gesunden Schwangeren findet sich dieser Abfall bei Schwangeren mit SIH nicht.
Schlussfolgerung: Die Pulswellenanalyse erscheint eine geeignete Methode zur Erfassung physiologischer und pathologischer Gefäßwandveränderungen in der Schwangerschaft. Der Wiederanstieg der arteriellen Steifigkeit könnte Folge einer physiologischen Steigerung der Herzleistung und der Menge des zirkulierenden Bluts sein.